„Über 1000 Artikel finden monatlich neue Besitzer, etwa 50 Tonnen Abfall werden pro Jahr durch unsere vier Wühlkisten vermieden.“ Diese Zahlen nannte Landrat Wilhelm Schneider am Sonntag bei der offiziellen Eröffnung der „Wühlkiste“ in Hofheim, die im ehemaligen Kino in der Landgerichtsstraße 10 ihr neues Domizil hat. Die Trödel-Läden unter der Regie der Abfallwirtschaft seien ein Phänomen, meinte Schneider. Vor 16 Jahren wurden sie ins Leben gerufen und hätten sich an den Standorten Ebern, Eltmann, Haßfurt und Hofheim kontinuierlich zu Besuchermagneten entwickelt, die über die Landkreisgrenzen bekannt sind. Die Läden dienten der Abfallvermeidung und schafften gleichzeitig Arbeit - „auch wenn wir (als Landkreis) Geld mitbringen müssen“ - meinte der Landrat. Es sei ein „gutes Gefühl“, wenn man eine Wühlkiste betritt – die „Erkenntnis, Ausrangiertes, aber doch Liebgewonnenes, nicht wegwerfen zu müssen, weil es Mitmenschen gibt, die die Sachen noch gebrauchen können und ebenfalls wertschätzen.“ Als Beispiel nannte er die unzähligen Kochtöpfe, die Wohnmobilgäste in Hofheim schon gekauft hätten, um sie ihren Enkeln zum Studienbeginn zu schenken. Auch viele Sammlerobjekte, wie Gläser und Krüge der ehemaligen Brauerei Hiernickel, seien über die Ladentheke gewandert. Knapp ein Viertel des Umsatzes werde mit Büchern gemacht. Wertvolle Dienste leisteten die Wühlkisten auch bei der Ausstattung der Wohnungen für Asylsuchende. Auch Hofheims Bürgermeister Wolfgang Borst freute sich über den neuen Standort in der Innenstadt, da die Wühlkiste Kundenfrequenz bringe.
HOFHEIM