In familiärem Rahmen hat der Vogelzucht- und Schutzverein Haßfurt sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Eine besondere Ehrung erfuhren dabei die Gründungsmitglieder. Vor allem aber bot sich Gelegenheit, die Höhepunkte der Vereinsgeschichte Revue passieren zu lassen. Dabei hatten die Mitglieder großes Vergnügen.
Dem Verein gehören aktuell über 60 Züchter von Sittichen und Papageien aus der gesamten Region an.
Vorsitzender Waldemar Kaiser erinnerte an die Gründung des Vereins, der aus einer Interessengemeinschaft von 16 Hobby-Vogelzüchtern hervor ging. Er selbst war damals mit dabei, außerdem einige weitere Wülflinger, weshalb der Stadtteil und dort vor allem die Wässernachhalle auch der erste „Stützpunkt“ des Vereins war.
Hier trafen sich die Züchter regelmäßig zum Erfahrungsaustausch, für Fachvorträge – und zu den legendären Faschingsabenden. Videos von einigen Faschingsnummern wurden im Laufe des Abends gezeigt und provozierten Sturzbäche von Lachtränen. Dass es da lustig zugeht, hatte sich in Wülflingen schnell rumgesprochen: „Für den Abend hab ich mein Personal immer schnell zusammen gehabt“, erinnert sich Gründungsmitglied Oswald Deschner, damals Pächter der Wässernachhalle.
Über 2000 Besucher
Weit und breit bekannt wurde der Verein durch die großen Papageien-Schauen, die ab 1988 erst 20-mal zunächst in Wülflingen, später im eigenen Vereinsheim am Mooswäldchen in Haßfurt. Der Publikumszustrom war enorm: Über 2000 Gäste konnten die Züchter in den Spitzenjahren am Ausstellungswochenende im Oktober begrüßen.
„Ja, das waren tolle Schauen, aber eben auch mit viel Arbeit verbunden“, erinnerten sich Peter Ruß und Georg Burkhard beim Jubiläumsabend. Die beiden Gründungsmitglieder waren zwei, die sich stets an vorderster Front gerade um die Realisierung der Papageienschau kümmerten. Das bedeutete für zahlreiche Mitglieder, fast zwei Wochen lang ihre Freizeit dem Verein zur Verfügung zu stellen, viele nahmen sogar Urlaub. Das Ausstellungswochenende verbrachten die meisten ohnehin komplett im Vereinsheim.
Dieser Aufwand war ab 2008 nicht mehr zu stemmen. Viele ältere Mitglieder waren gesundheitlich eingeschränkt, jüngere aus beruflichen Gründen nicht mehr in der Lage, in diesem Umfang zu helfen. Zudem wohnen viele Mitglieder nicht im Landkreis Haßberge, sondern in Nachbarkreisen. So wohnt der derzeitige dritte Vorsitzende im Landkreis Würzburg, der Schriftführer im Landkreis Schweinfurt. Immer wieder gaben auch Mitglieder die Vogelzucht auf, weil sie dieses Hobby nicht mehr mit ihrem Beruf oder ihrem Wohnumfeld vereinbaren konnten.
Deshalb reduzierte der Verein seine Aktivitäten auf die monatliche Vogelbörse, den Erfahrungsaustausch unter den Züchtern und gesellige Aktivitäten. So trifft sich die Vogelzüchterfamilie, die derzeit aus gut 60 Mitgliedern und ihren Angehörigen besteht, zu Muttertag, in der Vorweihnachtszeit, zu Weinproben, oder unternimmt Ausflüge. Die Treffen sind im Vereinsheim, das die Mitglieder in einem Kraftakt in den Jahren 1995 und 1996 am Mooswäldchen in Haßfurt errichteten.
Ehrungen
Das 25-jährige Bestehen war ein guter Anlass, in großer Runde zusammenzukommen. Und Waldemar Kaiser freute sich über regen Zuspruch. Ein besonderes Dankeschön, ein Geschenk und eine Ehrenurkunde des Vereins überreichten Waldemar Kaiser und sein Stellvertreter Uwe Barth an folgende Gründungsmitglieder: Georg Burkhard, Peter Ruß, Oswald Deschner, Rainer Vogentanz, Peter Kratschmer, Reinhold Vollert, Waldemar Kaiser und Cornelia Richter-Krebs.