Die Firma Distra gibt es bereits seit 1991, sie arbeitet im Bereich Strahlenschutz und Dekontamination. Vor einem Jahr wurde das Firmenspektrum um die Personaldienstleistung erweitert mit Niederlassungen in Augsburg, Stade und Haßfurt, wo Wolfgang Wilhelm die Geschäfte führt. Er vermittelt Personal jeder Qualifikation und jeder Ausbildung an Firmen, die kurzfristig Auftragsspitzen bewältigen müssen oder krankheitsbedingte Ausfälle überbrücken müssen. Seit der Firmengründung arbeitet er eng mit der Agentur für Arbeit zusammen.
Sven Putzka erläuterte im Pressegespräch, dass der Ruf der Zeitarbeit allgemein relativ schlecht sei, die meisten Unternehmen seien dann aber sehr positiv überrascht von der Zusammenarbeit und von der Qualität der Mitarbeiter, die vermittelt werden. Distra lege Wert darauf, dass die vermittelten Menschen in den jeweiligen Betrieben „ordentlich behandelt werden“ wie auch im eigenen Unternehmen. Mit Betriebs-T-Shirts und Personalfeiern wie jüngst zu Weihnachten soll eine Verbundenheit zu Distra geschaffen werden. Schließlich haben die Mitarbeiter hier unbefristete Arbeitsverträge, die Zeitverträge werden lediglich mit den anfordernden Firmen abgeschlossen.
Natürlich ist ein Personaldienstleister auch gegenüber Bewerbern auf ein gutes Image angewiesen, denn in Zeiten wirtschaftlicher Belebung sind „richtig gute Leute mittlerweile Mangelware“, so Wolfgang Wilhelm. Facharbeiter seien kaum noch zu bekommen. Deshalb erledige sich auch das Vorurteil von den Billiglöhnen von selbst. Dass er die Besten nicht lange behält, daran hat sich Wilhelm gewöhnt. Manchmal kann er aber die Entscheidungen von Mitarbeitern nur schwer nachvollziehen. Anstelle eines unbefristeten Vertrags bei einem soliden Mittelständler, der schon seit Ewigkeiten niemanden mehr entlassen hat, nähmen viele lieber einen Halbjahresvertrag in einem Großbetrieb.
Für die Arbeitsagentur ist die Zeitarbeit ein wichtiger Faktor, so Karin Jung. Für viele Arbeitslose sei das eine einmalige Chance. Vor allem für solche, die wegen ihres Lebenslaufs mit Lücken oder anderen Unzulänglichkeiten nie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen würden. Als Zeitarbeiter könnten sie direkt im Unternehmen zeigen, was sie können.