"In Gnodstadt ist immer volles Haus", sagte Marktbreits Bürgermeister Harald Kopp gleich zu Beginn der diesjährigen Bürgerversammlung im Gnodstadter Sportheim. Denn auch wenn der Stadtteil mit rund 750 Einwohnerinnen und Einwohnern nur ein knappes Fünftel der gut 4000 Einwohner der Gesamtstadt hat: Bei Bürgerversammlungen kommt immer weit mehr als das Doppelte an Besucherinnen und Besuchern, als in der Stadt am Main selber – so auch 2023.
Nach den aktuellen Zahlen der Stadt und einem kurzen Blick über die laufenden Bauvorhaben, startete nach einer halben Stunde Vortrag durch den Bürgermeister die Bürgerfragerunde. Und da ging es als erstes um den aktuellen Stand der Freiflächenphotovoltaik. Viel Arbeit habe sich der Stadtrat, vor allem in Person von Umweltreferent Manfred Krauß gemacht, "um hier Wildwuchs zu verhindern", sagte Kopp.
Dazu wurden Flächenhöchstgrenzen festgelegt: In der Marktbreiter Flur sind das zehn Prozent, in der etwa doppelt so großen Gemarkung von Gnodstadt fünf Prozent der Ackerfläche, die insgesamt für Solarenergie genutzt werden dürfen. Wegen dieser Flächenbegrenzung, die auch bereits gut ausgeschöpft ist, trat die Stadt nicht der im Landkreis geplanten Energiegesellschaft bei, denn neue Flächen dürften kaum dazu kommen.
Und bei der Photovoltaik habe die Stadt auch das Sagen, was wo gemacht werden dürfe. So kann ein Investor eine Fläche entlang der Autobahn nur einseitig nutzen, um den Blick von der Stadt aus frei zu halten. Und wichtig für den Stadtrat ist auch die Bürgerbeteiligung. Zumindest bei einer Fläche in Gnodstadt soll eine Energiegenossenschaft mit Bürgeranteilen umgesetzt werden.
Bürger wünscht sich Ausweichmöglichkeit vor heran rasenden Traktoren
Zu groß wäre der finanzielle Aufwand, sollte der Wunsch eines Bürgers verwirklicht werden, entlang des westlichen Ortsrings für Spaziergänger Ausweichmöglichkeiten vor heran rasenden Traktoren zu schaffen. "Verkehr ist mit Risiko verbunden", sagte Kopp. Wenn ein entsprechender Antrag gestellt werde, dann könnten sich die Stadträtinnen und Stadträte mit dem Thema befassen.
Nein, derzeit gebe es keine Pläne, in Gnodstadt weitere Bauflächen auszuweisen. Dazu fehle es an Grundstücken in städtischem Besitz, es seien auch keine zu erwerben, so der Bürgermeister, der allerdings darauf hinwies, dass die Stadt selber durchaus noch Baugrundstücke anbieten könne.
Der Löschteich am Ortseingang von Marktbreit aus kommend kann nicht mehr zum eigentlichen Zweck, im Brandfall Wasser für die Feuerwehr zur Verfügung zu stellen, genutzt werden. Dazu ist er zu verschlammt und zwischenzeitlich zum Biotop geworden. Und eigentlich, so der Bürgermeister, reiche der Druck auf der Wasserleitung auch zu Löschzwecken aus. Sollte es allerdings zu Problemen kommen, dann werde wohl eine Zisterne gebaut, denn die Entsorgung des Schlamms aus dem Teich dürfte sehr teuer kommen.
In Gnodstadt ist, so sagte Kopp, die Sanierung der Badgassse abgeschlossen. An alle Anwesen wurden dabei Glasfaserkabel-Anschlüsse gelegt, die jedoch derzeit noch kaum genutzt werden. Fertig ist auch die Sanierung des Kindergartens und die Reparaturarbeiten am Feuerwehrhaus starten demnächst.