Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kitzingen
Icon Pfeil nach unten

OBERNBREIT: Die Liebe des Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großvaters

OBERNBREIT

Die Liebe des Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großvaters

    • |
    • |
    Sigrid Lutz führt das Möbelhaus Lutz in Obernbreit in der achten Generation. Am 15 September wird das ab 14 Uhr gefeiert.
    Sigrid Lutz führt das Möbelhaus Lutz in Obernbreit in der achten Generation. Am 15 September wird das ab 14 Uhr gefeiert. Foto: FotoS: ROBERT HAASS

    Fünf Ur. Nein, kein Rechtschreibfehler. Fünf Mal muss Sigrid Lutz, Inhaberin des Möbelhauses Lutz in Obernbreit das Ur vor den Großvater setzen, also Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater, um zu Georg Lutz zu kommen. Der hat im Jahre 1668, also vor 350 Jahren, die Schreinerei und damit das Geschäft in Obernbreit gegründet.

    Dieses Jubiläum wird gefeiert, und zwar am Samstag, 15. September, ab 14 Uhr im Hof des Möbelhauses mit Musik, Essen und Trinken.

    Es war wohl die Liebe, die Georg Lutz auf seiner Wanderschaft aus Gochsheim kommend in Obernbreit haltmachen ließ. 1668 heiratete er dort Barbara Full und beide schufen damit die Grundlage für eine lange Reihe von Schreinern, die auch immer mit Möbeln zu tun hatten.

    In achter Generation

    Auf sieben Generationen an Schreinern, insgesamt dreizehn Schreinermeister und zwei Schreinergehilfen kann Sigrid Lutz, die heute das Möbelgeschäft führt, in der achten Generation zurückblicken. In der Reihe der Ahnen waren brandenburgische und dompröbstliche Schreinermeister, aber auch Schreinermeister, die dazu das Glaserhandwerk meisterlich gelernt hatten.

    Seit 1772 befindet sich der Betrieb auf dem heutigen Gelände in der Breitbachstraße. Im geschichtlichen Rückblick, den Sigrid Lutz beim Jubiläum animiert zeigen wird, ist unter anderem ein Schuld- und Hypothekenbrief aus dem Jahre 1850 zu finden, den Sigrids Ur-Ur-Urgroßmutter mit drei Kreuzen unterschrieben hatte. Die Kunst des Schreibens war wohl vor noch nicht einmal 200 Jahren vielen Frauen vorenthalten gewesen.

    Möbelhaus aufgebaut

    Otto Lutz war es, der nach dem Krieg im Haus in der Breitbachstraße zur Schreinerei ein Möbelhaus aufbaute. Im Erdgeschoss gab es auf kleiner Fläche Wohn- und Schlafzimmermöbel, aber auch die in den 1950er Jahren typischen Küchenbuffets. Nach und nach wurde die Schreinerei weniger und der Möbelhandel mehr.

    Als schließlich Sigrid Lutz im Jahr 1995 das Geschäft übernahm, baute sie das Haus im Laufe der Jahre zu dem heutigen Möbelhaus um. „Von 50 auf 500 Quadratmeter stieg dabei die Ausstellungsfläche“ sagt sie.

    Und kann damit zusammen mit ihrem Lebensgefährten Richard Seifert, der neben dem Verkauf auch für die Montage der Möbel zuständig ist, Kunden aus einem Umkreis von über 50 Kilometern bedienen. Und die sind oft überrascht, was sich hinter der kleinen Fassade an Fläche verbirgt.

    „Wenn der Kunde zufrieden ist, bin auch ich zufrieden“, ist das Motto von Sigrid Lutz, die natürlich in Konkurrenz zu den großen Möbelhäusern im Umkreis steht.

    Wenige kleine Geschäfte

    Dass dies nicht ganz einfach ist, zeigt auch die Tatsache, dass es nur noch wenige dieser kleineren Möbelgeschäfte gibt. Um sich von den Großen zu unterscheiden setzt sie auf drei „s“: „small, sympathisch, Sigrid!“

    Ganz so groß wie ihr Vater noch vor 50 Jahren zum 300-Jährigen wird Sigrid Lutz das 350. Jubiläum nicht feiern. Damals gab es in Obernbreit fast einen Feiertag, mit großem Umzug und vielen hundert Besuchern, wie Fotos in der Präsentation zeigen. Sie sucht nach den ältesten Rechnungen von Möbel Lutz. Die drei ältesten Rechnungen, die bis zum 29. September in Obernbreit eingehen, werden prämiert.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden