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Großlangheim: Dürrejahre prägen den Wald: Nur das nötigste wird gefällt

Großlangheim

Dürrejahre prägen den Wald: Nur das nötigste wird gefällt

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    Nicht nur die Fichte leidet unter teilweise extremen Trocken- und Hitzejahren. Mit den fehlenden Niederschlägen hat auch die Kiefer mehr und mehr zu kämpfen.
    Nicht nur die Fichte leidet unter teilweise extremen Trocken- und Hitzejahren. Mit den fehlenden Niederschlägen hat auch die Kiefer mehr und mehr zu kämpfen. Foto: Winfried Worschech

    Trockene und heiße Jahre setzen nicht nur den Bäumen zu, sondern beeinflussen auch den Jahresbetriebsplan für den Wald. So auch beim Großlangheimer Gemeindewald, dessen Planungen für dieses Jahr Revierleiter Andreas Hiller in der Sitzung des Marktgemeinderates am Dienstagabend im Kulturhaus vorstellte. Schwerpunkte sind der Umstand, dass der Holzeinschlag auf das Nötigste beschränkt werden soll und dass bei Nachbesserungen auf die Vielfalt geachtet wird. Der Jahresbetriebsplan 2021 wurde einstimmig befürwortet.

    Wie sehr sich Dürrejahre auf den Holzeinschlag auswirken und der Holzeinschlag in der Hiebsaison 2020/21 auf die Trockenschäden beschränkt werden muss, zeigt sich beim geplanten Gesamteinschlag von 350 Festmetern (fm), davon 261 fm im Jahr 2020, während normalerweise die Holzernte laut Plan bei 938 fm liegt. Die geringere Ernte ist auch mit dem derzeit schlechten Absatz auf dem Holzmarkt begründet "und wir schlagen derzeit nur das Nötigste, um Trockenschäden über den kompletten Wald hinweg zu beseitigen, die Verwertung erfolgt als Brennholz". Bei den Fällarbeiten durch die Mitarbeiter des Bauhofs gehe es auch darum, entlang der Straßen geschädigte Bäume zu entnehmen und damit  Verkehrssicherung zu betreiben, lautete die weitere Erklärung.

    Inzwischen sterben auch mehr Kiefern

    Zur Situation im Wald erläuterte der Forstmann, dass die extremen Trockenjahre 2015 und 2018 sowie die niederschlagsarmen Jahre 2019 und 2020 für das Grundwasserdefizit sorgten und sogar die Kiefer eine höhere Absterberate aufweise. Dabei sei diese Baumart, die mit 64 Prozent im Großlangheimer Wald vertreten ist, aufgrund der Mergelschichten im Untergrund "noch relativ vital" im Vergleich zu anderen Gemeinden. Mit 16 Prozent ist die Eiche im Langemer Wald vertreten, "sie hat das Niederschlagsdefizit bisher am besten überstanden und der Schwammspinner spielte 2020 keine Rolle". Die trockenen Jahre führten auch zu teilweise Ausfällen bei den Pflanzungen, während der Frühjahrssturm nur Einzelwürfe verursacht habe.

    Nachbesserungen sind für dieses Jahr im Belkers (6500 Pflanzen) und im Haidter Wasen (3500) vorgesehen. "Wichtig ist dabei die Vielfalt und vor allem auf die Naturverjüngung wird großer Wert gelegt, weshalb auch die Zaunkontrolle wichtig ist", erläuterte Andreas Hiller. Bei den Nachpflanzungen spielen heutzutage auch Trauben- und Roteiche, Hainbuche, Weißtanne, Winterlinde, Vogelbeere, Elsbeere und Esskastanie eine Rolle, zählte der Revierleiter auf.

    Zum Holzmarkt führte er aus, dass sich der Preis für Eichenholz nach wie vor auf hohem Niveau befinde, während Schadholz derzeit kaum absetzbar sei "und ganz schlecht bezahlt wird". Aufgrund der geplanten Kosten für Bestandsgründungen und Nachpflanzungen in Höhe von 27 150 Euro wird in diesem Jahr mit Gesamtausgaben von 48 750 Euro gerechnet, während die Einnahmen auf rund 46 000 Euro veranschlagt sind.

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