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Eichfeld: Ein Dorf macht sich schön: Das Tor zum neuen Dorfplatz

Eichfeld

Ein Dorf macht sich schön: Das Tor zum neuen Dorfplatz

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    An dieser Stelle auf dem künftigen Dorfplatz in Eichfeld soll der historische Torbogen aus dem Jahr 1612 aufgestellt werden. Bis vor kurzem stand auf dem Platz ein altes Wohn- und Geschäftshaus. Das Anwesen hat die Stadt gekauft.
    An dieser Stelle auf dem künftigen Dorfplatz in Eichfeld soll der historische Torbogen aus dem Jahr 1612 aufgestellt werden. Bis vor kurzem stand auf dem Platz ein altes Wohn- und Geschäftshaus. Das Anwesen hat die Stadt gekauft. Foto: Peter Pfannes

    Wie ein zurechtgelegtes Puzzle, das nur noch zusammengefügt werden muss, liegen die Sandsteinquader des historischen Torbogens aus dem Jahr 1612 auf dem freien Platz in der Ortsmitte von Eichfeld. Dort, wo vor kurzem noch ein altes Geschäftshaus stand und abgerissen wurde, soll der neue Dorfplatz entstehen. Und das mächtige steinerne Tor soll der Eingang zu einer neuen Wohlfühlatmosphäre in dem Volkacher Stadtteil werden.

    Um die Lebensqualität im Dorf zu verbessern, hat sich der gemeinnützige Verein "Gemeinsam für Eichfeld" (GfE) gegründet. Helmar Hartner und Martin Hofmann sind die Vorsitzenden des "Dorfverschönerungsvereins" und die Köpfe einer Aktion, die die Verwirklichung eines neuen Dorfplatzes quasi in letzter Minute ermöglichte. Mit seiner Vision vom schöneren Ortszentrum stellte Hartner – damals noch als Stadtratsmitglied – bereits 2013 den Antrag auf Dorferneuerung beim Amt für ländliche Entwicklung.

    Haus und Scheune standen leer

    "Ich will das Leben in unserem Dorf attraktiver und lebenswerter machen", nennt er seine Beweggründe. Damals stand unterhalb der Kirche und der Kirchgaden mit dem Alten Rathaus noch der frühere Einkaufsladen mit der Aufschrift "Kolonialwaren Hofmann". Das Geschäft hatte 1993 seine Pforten geschlossen. Als dessen über 90-jährige Besitzer 2016 der Pflege in einem Seniorenheim bedurften, stand das große Geschäfts- und Wohnhaus mit Scheune und Stall leer.

    So sahen das Tor und die Tür mit ihren steinernen Rundbogen im Eichfelder Dorfzentrum früher aus. Im Rahmen der Dorferneuerung wird die Kombination nach altem Vorbild wieder aufgebaut.
    So sahen das Tor und die Tür mit ihren steinernen Rundbogen im Eichfelder Dorfzentrum früher aus. Im Rahmen der Dorferneuerung wird die Kombination nach altem Vorbild wieder aufgebaut. Foto: GfE (Archiv)

    Um die Heimkosten für die Senioren zu finanzieren, sollte das Anwesen verkauft werden. "Ein fremder Investor hatte schon den Kaufvertrag in der Tasche, bevor die anderen Dorfbewohner den Verkauf mitbekamen", erinnert sich Hartner. Nun musste rasch gehandelt werden, besonders die Nachbarn im näheren Umfeld wurden aktiv. Der Verein GfE, der sich der Förderung der Heimatpflege und des bürgerschaftlichen Engagements verschrieben hat, wurde gegründet.

    Zunächst wollte GfE das Gebäude selbst kaufen, um die einmalige Chance für einen Dorfplatz nicht zu verpassen. Im Stadtrat fanden Hartner und seine Mitstreiter kurz vor Torschluss offene Ohren für einen Kauf des Anwesens durch die Stadt. Im Mai 2016 wurde dann die Stadt Volkach Besitzerin des markanten Gebäudes in Ortsmitte.

    Verein verkauft das Inventar

    In der Folgezeit räumte die Dorfgemeinschaft mit Einverständnis der Stadt die noch vollständig ausgestatteten Gebäude aus und verkaufte das Inventar zugunsten des Vereins. Ende 2017 begann der Abriss von Scheune und Stall als erster Rückbau-Abschnitt.

    Zur Planung und Gestaltung des neuen Dorfplatzes erteilte der Stadtrat den Auftrag zur Entwurfsplanung. In der Folgezeit konnten die Eichfelder bei Informationsveranstaltungen Vorschläge zur Neugestaltung des Ortskerns machen. Neben dem Dorfplatz in der Ortsmitte bezog man zwei weitere Bereiche im Ort mit ein, um auch dort die Entsiegelung der Flächen und die Grüngestaltung zu planen.

    Torbogen gilt als kulturelles Erbe

    Im Mai 2019 wurde das alte Wohn- und Geschäftshaus abgerissen. Die Konturen des künftigen Dorfplatzes sind seitdem vorstellbar. Dankbar ist Hartner den vielen ehrenamtlichen Helfern aus dem Dorf, die insgesamt 800 freiwillige Arbeitsstunden leisteten. Die Installation des alten Torbogens von 1612 als kulturelles Erbe sieht er als eine Bereicherung des Ortbildes, das durch viele Straßenkurven geprägt ist.

    Unterstützt werden die Eichfelder durch das Landesamt für Denkmalschutz, Bürgermeister und Stadtrat. Das Modell des neuen Dorfplatzes mit Torbogen soll am 22. September beim diesjährigen Kreisheimattag in Eichfeld präsentiert werden.

    Geschichte des TorbogensIm Jahr 1972 wurde der über 400 Jahre alte Torbogen in Eichfeld eingelegt und nach Rüdenhausen verkauft. Der damalige Pfarrer Helmut Schneider setzte sich dafür ein, dass das historische Erbe wieder zurück nach Eichfeld kommt.Dorfplatz-Nachbar Hans Hofmann lagerte die Steine über 40 Jahre hinweg in seinem Garten und wartete auf eine Verwendung. Aufgrund seines Alters und der nicht immer sachgerechten Behandlung muss der Torbogen noch aufwendig restauriert werden, sobald die Förderzusage vorliegt.

    An dieser Stelle auf dem künftigen Dorfplatz in Eichfeld soll der historische Torbogen aus dem Jahr 1612 aufgestellt werden. Bis vor kurzem stand auf dem Platz ein altes Wohn- und Geschäftshaus, das die Stadt käuflich erwarb.
    An dieser Stelle auf dem künftigen Dorfplatz in Eichfeld soll der historische Torbogen aus dem Jahr 1612 aufgestellt werden. Bis vor kurzem stand auf dem Platz ein altes Wohn- und Geschäftshaus, das die Stadt käuflich erwarb. Foto: Peter Pfannes
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