Der Kreisverband der Freien Demokratischen Partei (FDP) gründete im zweiten Anlauf in Kitzingen einen Ortsverband. Im Vorjahr scheiterte das Vorhaben an geltenden Pandemie-Richtlinien.
Der Kreisvorsitzende Hans Müller zählte 20 Teilnehmer, darunter acht Stimmberechtigte aus Kitzingen und den angrenzenden Gemeinden. Unter der Wahlleitung von MdB Andrew Ullmann entschieden sich die Mitglieder für Kristina Amendt als Vorsitzende und Matthias Müller und Kai Müller als Stellvertreter. Beisitzer wurden Larry Stiers und Clemens Schneider. Die Kassenführung obliegt dem Kreisverband, der Posten des Schriftführers blieb bis auf weiteres unbesetzt.
In ihrer Antrittsrede unterstrich Amendt, sich für gesellschaftliche Belange einsetzen zu wollen. Sie wolle Deutschland etwas zurückgeben, was sie selbst einmal empfangen hatte. Zunächst will der Ortsverein mit seinen Mitgliedern Unterstützung bei der Bundestagswahl im Wahlkreis Schweinfurt-Kitzingen leisten.
Durch die Pandemie sei Vieles liegen geblieben
Die Runde freute sich über Ullmanns Zusage einer jederzeitigen Unterstützung, die FDP-Bundestagskandidaten Karl Schenk Graf von Stauffenberg (Irmelshausen) und Werner Jannek (Marktheidenfeld) sagten ebenfalls Fachvorträge zu.
Vor vier Jahren war Ullmann in den Bundestag gewählt worden, "überraschend", wie er selbst einräumte. Dass dem Mediziner die Gesundheitspolitik besonders am Herzen liegt wurde durch seine Ausführungen unterstrichen. Durch die Pandemie sei Vieles wie die Digitalisierung liegen geblieben. Das sei ein Bereich, in dem sich Deutschland nicht wirklich fortentwickelt habe obwohl die Digitalisierung einen wichtigen Motor für die Wirtschaft, die Medizin und Start-Ups darstelle.
Ullmann übte Kritik daran, dass die Bundesregierung mit Dorothee Bär zwar eine Staatsministerin für Digitales habe, aber kein Ministerium. Die digitale Infrastruktur sei ja im Verkehrsministerium beheimatet. Für die Zukunft wünschte er sich eine Entfesselung der Wirtschaft, damit die finanziellen Defizite ohne Steuererhöhungen wieder abgebaut werden können.
Debatte mit Schwerpunkt Pandemie
Bei der Erderwärmung und steigenden CO2-Werten setzt er auf eine Dekarbonisierung der Luft mit Wasserstoff als Verbrennungsstoff. Innovation und neue Technologien seien die Herausforderungen von heute.
Die Förderung sozialen Wohnungsbaus, ein anderer Aufbau der Rente zu deren langfristiger Sicherung, bessere Bildung unabhängig vom Status der Eltern, jedoch nicht zugunsten vieler Akademiker sondern zur Stärkung des Handwerks waren weitere Themen, die eine umfangreiche Debatte bei den Gästen mit Schwerpunkt Pandemie auslösten.
Hans Müller zeigte sich über die Gründung des Ortsverein erleichtert, die FDP könne nun auch in der Lokalpolitik mitmischen.