Das zog sich wie ein roter Faden durch die Berichte der Leiterinnen der verschiedenen kulturellen und sozialen Einrichtungen der Stadt Marktbreit: Eine reguläre Arbeit war 2021, wenn überhaupt, nur ganz bedingt möglich. Trotzdem versuchten Bücherei, Museum, Archiv oder Jugendzentrum zumindest eingeschränktes Angebot aufrecht zu erhalten, so die Aussagen im Kultur- und Erziehungsausschuss am Montagabend.
Im September 2020 begann Jugendzentrumsleiterin Marigona Kastrati in Marktbreit, schon ab November war die Arbeit mit den Jugendlichen in Gnodstadt nicht mehr möglich und knapp vier Wochen später musste auch das Jugendzentrum schließen. Um die Zeit zu überbrücken, machte Kastrati es möglich, einen Teil der Notbetreuung in der Marktbreiter Grundschule zu übernehmen. Ab Juni konnte wieder, wenn auch eingeschränkt, das Jugendzentrum öffnen, etwa mit Ausflügen oder Kreativtagen. Das alles natürlich unter Einhaltung geltender Corona-Regeln.
Kinder und Eltern auffälliger im Verhalten als vor der Pandemie
Auffällig dabei: Die Kinder hatten zum Teil ihr Verhalten geändert, waren sehr unruhig und in der sozialen Kompetenz eingeschränkt. Sie suchen immer mehr Nähe. Auffällig und gestresst sind auch die Eltern. Geplant hat die Leiterin für die Zukunft wieder ein etwas umfangreicheres, aber immer noch durch die Pandemie eingeschränktes Programm, das neben kleineren Aktionen, etwa gemeinsames Backen oder Spielenachmittage, auch größere Ausflüge oder Übernachtungen beinhaltet.
"Es war ein schwieriges Jahr im Kulturbereich", sagte Referentin Christiane Berneth. Ihr Kontakt zu den Einrichtungen war vor allem per Telefon: "Kaum war etwas geregelt, gab es schon wieder Änderungen", so die Referentin. Weinfest und Artbreit mussten ausfallen und nur mit viel Mühe konnte das Rathauskonzert stattfinden. All das steht aber für 2022 wieder auf der Agenda – so es umsetzbar ist.
Für die Bücherei sagte Berneth, dass versucht wurde, die Medienausgabe so weit möglich weiter zu führen, zum Teil gab es Bestell- und Lieferservice für die Bücher. Um manche Zeiten zu überbrücken, wurden vom Personal sowohl die Medien aufgenommen und katalogisiert, als auch der Bücherbestand des Archivs erfasst.
Bericht zeugte vom Mangel an Möglichkeiten
Manches klappe im Museum, manches bleibe auf der Strecke: Auch Simone Michel von Dungerns Bericht zeugte vom Mangel an Möglichkeiten. Die erste Ausstellung im Jahr wurde vorbereitet und wieder abgesagt. Trotzdem konnten später Ausstellungen stattfinden, etwa über das jüdische Leben in Marktbreit und die Holzbaukästen, beide in die Adventszeit verlängert. Dazu kam eine kleine Sonderschau mit Bildern von Andreas Roth.
Derzeit läuft anstelle des musealen Weihnachtsmarkts ein erweiterter Verkauf von nostalgischem Weihnachtsschmuck im Museumsshop und natürlich die laufenden Ausstellungen. Im kommenden Jahr soll dann endlich auch die Bäckerausstellung gezeigt werden. Um aktuell zu bleiben, wird die Internetpräsentation des Museums durch Videos erweitert und verbessert.