Margarete Müllender wurde am 15. Juli 1923 in Kleinlangheim als ältestes von fünf Geschwistern geboren, dort betrieben die Eltern eine Landwirtschaft. Bereits mit einem Jahr kam sie nach Wuppertal, wo sie auch die Volksschule besuchte. Mit 15 Jahren verlor sie die Mutter und musste sich um die Familie kümmern, da der Vater bei der Wehrmacht war. Ein Stipendium führte sie nach Görlitz an die dortige Handelslehranstalt.
Während des Krieges war sie zunächst bei Breslau, ging dann aber zurück nach Wuppertal und stellte fest, dass die Wohnung ausgebombt war. Also ging sie zurück in den Osten in den Warthegau und erlebte den Rückzug vor den Russen mit, der sie 1944 wieder zurück nach Kitzingen führte. Hier begann sie eine Arbeit in der Molkerei Walther, der sie auch in der Rentenzeit noch die Treue hielt.
Als ihr größtes Erlebnis beschreibt die Jubilarin eine Zugfahrt nach Würzburg als der Zug unterwegs von Tieffliegern angegriffen wurde, die Fahrgäste auf einen Acker bei Rottendorf flüchteten und sie selbst unverletzt blieb. Sport wie Schwimmen und selbst mit 92 Jahren noch Rad fahren, sich für andere einsetzen und für sie Zeit haben, sich für alles interessieren, die jahrelange Betreuung des Feierabendkreises und des Seniorenkreises führten zur Zufriedenheit, die ihr das lange Leben ermöglichten.
Ihr ganzer Stolz ist der Sohn armenischer Flüchtlinge, dem sie die deutsche Sprache beibrachte und der jetzt als Radiologe praktiziert. Am Sonntag feierte sie ihren hohen Geburtstag im Paul-Eber-Haus im Kreise ihrer vielen Nichten und Neffen, Freunden und Bekannten.