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Kleinlangheim: Neue Anlaufstelle für Freunde der Archäologie: 3000 Jahre Siedlungsgeschichte von Kleinlangheim

Kleinlangheim

Neue Anlaufstelle für Freunde der Archäologie: 3000 Jahre Siedlungsgeschichte von Kleinlangheim

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    Eingeweiht wurde am Freitag der Informationspunkt "Archäologie" am östlichen Ortsrand von Kleinlangheim. Er enthält die wesentlichen Aussagen zur Besiedlunggeschichte des Ortes und seiner Flur.
    Eingeweiht wurde am Freitag der Informationspunkt "Archäologie" am östlichen Ortsrand von Kleinlangheim. Er enthält die wesentlichen Aussagen zur Besiedlunggeschichte des Ortes und seiner Flur. Foto: Winfried Worschech

    Als "sichtbares Zeichen der Verbundenheit mit unserer Historie und ein Fenster in unsere Vergangenheit, mit dem wir unserer Geschichte ein Gesicht geben" bezeichnete die Kleinlangheimer Bürgermeisterin Gerlinde Stier den "Informationspunkt Archäologie Kleinlangheim". Er liegt am östlichen Dorfrand und wurde am Freitag bei einer Einweihungsfeier vorgestellt.

    Stier hob in ihren Begrüßungsworten besonders die Akribie hervor, mit der vieles aus der Kleinlangheimer Vergangenheit ans Licht gebracht wurde. Was auch in dem 1993 erschienenen "Archäologiereport" von Christian Pescheck zum Ausdruck komme, in dem davon die Rede sei, "dass für Kleinlangheim der Glücksfall zutrifft, dass alle vor- und frühgeschichtlichen Epochen durch Funde belegt sind".

    Info-Punkt ist dem Engagement ehrenamtlicher Bürger zu verdanken

    Dass der Info-Punkt entstand, habe man der engagierten Arbeit einer Gruppe zu verdanken, "die damit auch gezeigt hat, was durch Kreativität möglich ist". Stiers Dank galt auch Veselin Kolev vom Amt für ländliche Entwicklung für Förderung und Realisierung des Projekts, der großzügigen Mitarbeit einiger Firmen und den Mitarbeitern des Bauhofs.

    Günter Schäfer vom Arbeitskreis "Kultur und Geschichte" bezeichnete die durch Funde belegte Besiedlungsgeschichte Kleinlangheims über 3000 Jahre hinweg als "ungewöhnlich", die nicht nur in verschiedenen Publikationen, sondern auch bei großen Ausstellungen zum Ausdruck gebracht worden sei. Zum Werdegang des Info-Punktes mit Blick auf den Schwanberg und in die Richtungen der Flur, in der Grabungen stattfanden, erzählte er, dass die Idee dazu von der Arbeitskreisgründerin Monika Conrad kam, die auch den Baum für den Info-Punkt spendete.

    Dessen erster Entwurf wurde 2023 von Schäfer erstellt, der dann zusammen mit Monika Conrad, Werner Wolf sowie Oskar und Udo Friedel das Konzept erstellte und den erforderlichen Antrag mit einem Kostenvoranschlag von rund 9600 Euro im Rahmen des Regionalbudgets stellte, der dann bewilligt wurde. Ergänzende Vorschläge zur Gestaltung kamen vom stellvertretenden Bürgermeister Dieter Zeller und dessen Sohn Alexander, der detaillierte Pläne zur Umsetzung erstellte.

    Die fachliche Beratung erfolgte durch Fred Bock, und Werner Krauß stellte den Bagger kostenlos zur Verfügung. Die geschichtliche Beratung lag in den Händen von Margarete Klein-Pfeuffer, ehemalige Leiterin der frühgeschichtlichen Abteilung im Mainfränkischen Museum.

    Baggerarbeiten hatten historisch wertvolle Gräber zutage gefördert

    Dass die Gräberfelder gefunden wurden, habe man den Baggerarbeiten von Werner Wolf zu verdanken: "Kleinlangheim wäre um vieles ärmer, wenn wir den Werner Wolf nicht hätten." Monika Conrad zeigte sich "stolz und glücklich" ob des Info-Punktes: "Ideen haben ist das eine, das Umsetzen das andere". Zur Feier des Tages gab es einen Schluck Wein vom Kleinlangheimer "Wutschenberg" für den neuen Ahornbaum.

    Schäfer stellte die wichtigsten Punkte auf den Info-Tafeln vor, die zum einen die Standorte der Gräberfelder und zum anderen die Texte zu den wichtigsten Siedlungsepochen enthalten: von der mehrphasigen metallzeitlichen Siedlung (1300 bis 50 vor Christus), dem Hügelgräberfeld (750 bis 450 vor Christus), dem germanischen Brandgräberfeld (50 bis 450 nach Christus) bis hin zum fränkischen Reihengräberfeld (500 bis 750 nach Christus).

    Schäfer erinnerte auch an Ausgrabungen in der Kirche in den Jahren 1972/73, die zum Vorschein brachten, dass es etwa Mitte des siebten Jahrhunderts wahrscheinlich eine "fränkische Eigenkirche" gegeben habe.

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