(rt) In der Diskussion über den Klimawandel spielen die großen Waldgürtel der Erde oft keine zentrale Rolle, obwohl sie als „CO•-Fallen“ und Wasserspeicher von immenser Bedeutung sind.
Die tropischen Regenwälder gelten außerdem als die letzten Rückzugsgebiete von zum Teil noch unerforschten Pflanzen, Tieren und indigenen Völkern. Gegen die Zerstörung dieses einzigartigen Naturraums, beispielsweise durch Holzeinschlag, Viehzucht, Rohstoffgewinnung oder unangepasste Landwirtschaft wollten 24 Schüler der Klassenstufen 5 bis 11 des Armin-Knab-Gymnasiums etwas tun, teilt die Schule mit.
Beim Schulfest im Juli hatten sie die Aufgabe, zusammen mit zwei Lehrern einen „Expo“-Pavillon zum Thema „Regenwald“ zu organisieren. Bei der Erarbeitung des Themas wurde schnell klar, dass alle Beteiligten nicht nur die tropischen Regenwälder präsentieren, sondern auch etwas zu deren Bewahrung beitragen wollten. So informierte man sich über geeignete Maßnahmen und kam zu dem Entschluss, einen Teil des Regenwaldes in Guatemala zu kaufen, auf dem ein Nationalpark errichtet werden soll.
Da es aber keinen Sinn macht, einfach ein Stück Regenwald zu kaufen, um dessen Schutz man sich gar nicht kümmern kann, muss man sich Partner suchen, die genau das für einen tun. Nach intensiver Recherche im Internet einigte sich die Gruppe auf die Tropenwaldstiftung Oro Verde („grünes Gold“), die als gemeinnützig anerkannt ist, gute Referenzen nachweisen und bereits zahlreiche erfolgreiche Projekte vorweisen kann.
Die langfristige Sicherung und Betreuung der Flächen wird von Mitgliedern der Stiftung vor Ort übernommen. Die große Frage war nun, wie man es den Besuchern des Schulfestes schmackhaft machen konnte, einen finanziellen Beitrag zum Schutz des Regenwaldes zu leisten. Besondere Kreativität bewies dabei die Sechstklässerin Masha Gladkaya. Sie entwarf und bastelte ein Kegelspiel, bei dem mehrere Bewohner des Regenwaldes zum Einsatz „an der Dose“ kamen.
Mit dieser „umwerfenden“ Idee und dem unermüdlichen Einsatz der Helfer am Stand konnten im Verlauf des Schulfestes über 80 Euro eingenommen werden und - nach Abzug des Preises für den Sieger (eine Eintrittskarte für den Nürnberger Tiergarten) – immerhin 1925 m2 Regenwald unter Schutz gestellt werden.
Als Anerkennung für diesen Beitrag der Schüler erhielt das Armin-Knab-Gymnasium nun im Oktober von der Tropenwaldstiftung eine dekorative „Tropenwald-Schutzaktie“.
Text: StR Florian Hauck
Bildunterschrift:
Stellvertretend für die 24 Schüler, die an der Arbeitsgruppe Regenwald teilnahmen, freuen sich Schulleiterin Margit Hofmann und die verantwortlichen Lehrkräfte Anne Eißner und Florian Hauck mit einem Teil der Schülergruppe über den Schutz von 1925 Quadratmeter Regenwald und die entsprechende Schutzaktie.
Foto: OStR Dr. Harald Knobling