Die Wandersaison geht dem Ende entgegen, auch wenn der milde November den einen oder anderen noch auf die Piste lockt. Viele Wanderer haben die Chance genutzt, die sieben neuen TraumRunden im Landkreis Kitzingen zu testen. Unsere Mitarbeiter waren auf den Strecken zwischen Geiselwind und Dettelbach unterwegs. Heute endet die kleine Serie mit der Runde Dettelbacher Dörfer.
Heimatkunde zu Fuß
Eine Lektion in Sachen Heimatkunde gibt es auf der neuen TraumRunde Dettelbacher Dörfer. Eine sehr interessante Rundwanderstrecke, die etwas fernab von den häufiger frequentierten Wanderwegen verläuft und bei der der Wanderer die etwas versteckt liegenden Orte wie Brück oder Neusetz kennen lernt. Ein kleiner Umweg musste sein, zum Abschluss gab's in Neuses am Berg eine Stärkung mit Schnaps aus Quitten, damit lief der Rest dann von alleine. Aber, der Reihe nach.
Entlang der Dettel
Bereits der Start ist originell, wenn man durch das schmale Brücker Tor am Ortsausgang von Dettelbach entlang der Dettel läuft, dem kleinen Gewässer, das dem Ort seinen Namen gab. Gleich rechts über ein schmales Holzbrücklein führt die Strecke einen schmalen, steilen, recht urigen Pfad hoch. Die Pflastersteine sind allerdings auch am herrlich-sonnigen und trockenen Herbsttag leicht rutschig, deswegen heißt es aufpassen. Oben angekommen bietet sich der Ausblick auf die Rückseite Dettelbachs. Da hält man gerne etwas inne.
Aufpassen
Etwas weiter, entlang der Reben und Felder, verliert der Wanderer die eigentliche Traumrunde. Entweder nicht aufgepasst und falsch abgebogen, oder schlecht beschildert, aber anstatt nach Brück ist man plötzlich in Richtung Neuses am Berg unterwegs. Auch nicht schlimm. Einen Schlenker später ist man zurück in Brück. Ein wenig verträumt wirkt der kleine Ort, den man an der Kirche vorbei wieder verlässt.
Nun wird es zunächst steiler, die Strecke verläuft oberhalb der Straße in der Flur. Aha, das ist also dieser Geiersberg, wie ihn die Route ankündigt. Man ist richtig in der Natur, vorbei an vielen Hecken und alten Obstbäumen. Dass plötzlich drei Rehe aus dem Gebüsch springen, passt ins Bild.
An Feldern vorbei
Den Kamm entlang geht es weiter in Richtung Neusetz, mit dem Blick auf Schnepfenbach im Tal. Von Westen her erreicht man das Dorf, das man sonst nur vom Durchfahren kennt. Vorbei an der Kirche führt die Strecke über einen Bach aus dem Ort, an Feldern vorbei.
Schwierig wird die Orientierung bisweilen, weil die auf den Asphalt gemalten Markierungspfeile vom Sand und Wind fast zugeweht sind. Diesmal stimmt die Route, die Mainschleife bei Sommerach taucht auf. Das Tal mit den herbstlichen Farben bietet einen grandiosen Anblick.
Blick in die Ferne
Es lohnt sich nicht nur auf der Aussichtsplattform in Richtung Neuses den Blick schweifen zu lassen. Der Glatzenberg mit der Weinlage Neuseser Glatze besticht mit seinen bunten Facetten. Es folgt eine schöne Passage, auf der der Weg in Richtung Escherndorf/Köhler und nach Neuses, abzweigt. Am Ortseingang von Neuses wird Obst beim Weingut Mangold angeliefert. Dem kurzen, ungezwungenen Plausch folgt der Probe-Schluck Schnaps aus der eigenen Brennerei.
Weiter geht's durch den Winzerort auf das Schlussstück zurück nach Dettelbach. An der Obstplantage vorbei in ein geschütztes Areal kommt man in die Stadt. Man fühlt sich ein bisschen wie die Pilger, denn die letzten Meter der Strecke verlaufen auf dem Wallfahrtsweg, an der Wallfahrtskirche vorbei. Ein Abstecher in das Gotteshaus lohnt immer. Wenig später ist nach fünf Stunden und einem Umweg der Ausgangspunkt erreicht.
Schön waren die 14,8 Kilometer TraumRunde, plus das extra Stück, auch wenn die Beschilderung bisweilen etwas zu wünschen übrig ließ. Die Strecke ist nicht ganz ohne, aber nicht zu anspruchsvoll. Gutes Schuhwerk ist zu empfehlen. Für eine Stärkung bieten sich in Dettelbach viele Möglichkeiten.
Wichtiger Hinweis
Ein Tipp für alle TraumRunden-Wanderer, die die Strecken jetzt noch laufen möchten, kommt aus dem Landratsamt. Dort laufen bei Simone Göbel die Fäden zusammen. Die weist darauf hin, dass wegen der massiven Schäden, die das Sturmtief Fabienne im östlichen Landkreis hinterlassen hat, die TraumRunden Geiselwind und Prichsenstadt so stark beschädigt sind, dass sie in diesem Jahr nicht mehr genutzt werden können. „Im nächsten Jahr wieder“, sagt die Fachfrau in Sachen Wandern.
Die TraumRunde Dettelbacher Dörfer Die Strecke: Start ist am Rathaus. Durch die Stadtmauer führt eine Treppe nach oben. Durch die Weinberge geht es wieder hinab zur Dettel. Die Staatsstraße wird gequert. Der Weg geht durch die Flur nach oben zu einem Blick auf Dettelbach und den Schwanberg. Dann weiter nach Brück. Vorbei an der Kirche führt der Weg am Ende des Dorfes zum Geiersberg. Der Aufstieg zum Sulzhofer Graben wird mit einem Blick auf Schnepfenbach belohnt. Nach dem kurzen Abstieg geht es nach Neusetz. Hier führt die Route vorbei an der Kirche parallel zur Staatsstraße und über eine Brücke wieder aus dem Ort. Nun folgen die Weinberge. Auf der Hälfte des kleinen Waldes treffen sich die Weinlagen Escherndorfer Fürstenberg und Neuseser Glatzen. In östlicher Richtung steht die Aussichtsplattform auf dem Glatzenberg. Den Altmain im Blick, wird in Neuses am Berg die Kreisstraße überquert. Am Friedhof vorbei führt der Weg am Ortsausgang wieder in Richtung Dettelbach. Vorbei an der Obstplantage erreicht man die Stadt. An der Maintalhalle und der Wallfahrtskirche vorbei ist das Faltertor in Sicht. Von hier ist es nicht mehr weit zum Start und Ziel. Die Daten: 14,8 Kilometer lang, 218 Höhenmeter. Die Dauer wird mit rund 4,5 Stunden angegeben. Der Schwierigkeitsgrad mit mittel. Informationen: www.wanderglueck-kitzingerland.de