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Wiesenbronn: Wiesenbronn bringt Planung für neuen Abwasserkanal auf den Weg

Wiesenbronn

Wiesenbronn bringt Planung für neuen Abwasserkanal auf den Weg

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    Es schien, dass keine gemeinsame Abwasserleitung von Großlangheim und Wiesenbronn zur Kläranlage nach Kitzingen geben würde, weil der Großlangheimer Gemeinderat den Kanal am Südrand Großlangheims abgelehnt hatte. Nun gibt es eine neue Perspektive.

    In der Ratssitzung am Dienstagabend in der Wiesenbronner Sporthalle berichtete Bürgermeister Volkhard Warmdt von einem Gespräch mit Großlangheims Bürgermeister Peter Sterk, wonach beide Seiten über dieses Thema erneut sprechen könnten. "Allerdings unter der Bedingung, dass wir weiter von Großlangheim weg gehen, um zum Treffpunkt an der Großlangheimer Kläranlage zu kommen, und es muss klar sein, was wir einleiten", berichtete Warmdt.

    Geplante Abwasserleitung interessiert viele Bürger

    Er bedankte sich ausdrücklich bei Sterk und dem Großlangheimer Rat dafür, dass ein Gespräch über eine gemeinsame Abwasserleitung nach Kitzingen wieder möglich sei.

    Wie sehr das Thema die Einwohner der beiden Orte bewagt, sah man daran, dass in Wiesenbronn etwa 30 Zuhörer die rund zwei Stunden lange und sachlich geführte Debatte verfolgten und am Ende Beifall spendeten. Warmdt verdeutlichte, dass die Zeit dränge, da der staatliche Fördertopf schon recht leer sei, aber das Wasserwirtschaftsamt (WWA) die günstigste Variante fordere.

    Er erinnerte daran, dass das Abwasserproblem Wiesenbronn schon viele Jahre beschäftige und das Amt eine Studie gefordert habe, die das Ingenieurbüro Hoßfeld & Fischer durchführte. In dieser wurden die Kosten bei einer Leitung nach Kitzingen mit etwa 620 000 Euro berechnet und die Variante einer Leitung nach Kitzingen durch die Weinberge an Rödelsee vorbei verworfen. Abgelehnt wurde auch eine gemeinsame Kläranlage für Wiesenbronn und Castell.

    Castell will die Ergebnisse einer Studie abwarten

    Diplom-Ingenieur Hans-Ulrich Hoßfeld wies ebenso auf die Dringlichkeit hin, da Großlangheim die Leitung nach Kitzingen im Oktober ausschreiben wolle. Bis zum 31. Dezember müsse nicht nur der Bau, sondern auch die Abrechnung abgewickelt sein. Er bezeichnete die gemeinsame Leitung als "technisch und volkswirtschaftlich beste Lösung".

    Bei der Variante über Rödelsee wäre der finanzielle Aufwand höher, eine mechanische Vorreinigung sowie ein zweimaliges Leerpumpen der Leitung aufgrund der Länge notwendig.

    Eine gemeinsame Leitung von Castell und Wiesenbronn nach Großlangheim bewertete Hoßfeld als kritisch, da eine sehr lange Leitung nötig wäre "und es dann in Kitzingen Bedenken wegen der Abwassermenge geben dürfte". Der bei der Sitzung anwesende Casteller Bürgermeister Christian Hähnlein sagte, dass man in Castell erst die Ergebnisse einer Studie abwarten müsse, in der es auch um einen möglichen Anschluss an Wiesentheid gehe.

    Auch ein Neubau der Kläranlage war im Gespräch

    Jan von Wietersheim befürchtete, dass Wiesenbronn auf den Kosten für einen größeren Kanal bei einer Planung für gemeinsame Abwasserentsorgung beider Orte sitzenbleibe und dann die Casteller Zufuhr abgelehnt werde.

    Christian Gebert und Frank Ackermann plädierten dafür, die Tür für Castell für einen gemeinsamen Kanal über Großlangheim nach Kitzingen nicht ganz zu schließen.

    Harald Höhn berichtete von einer Besichtigung der Ippesheimer Kläranlage, bei der ihm der dortige Bürgermeister erklärt habe, er würde sofort den Anschluss an eine größere Anlage wählen, falls dies für ihn möglich werde.

    Markus Kreßmann und Hendrik Wenigerkind brachten einen Neubau der Kläranlage in Wiesenbronn ins Gespräch."Da wir uns in eine Abhängigkeit von Kitzingen begeben plus etwaiger Folgen bei einem Unfall", wie Wenigerkind formulierte.

    Gemeinderat fasste einen einstimmigen Beschluss

    Hoßfeld verwies darauf, dass eine Großanlage wie in Kitzingen wesentlich stabiler sei, spezifisch niedrigere Kosten verursache und die immer prekärer werdende Situation bei der Klärschlammentsorgung außen vor sei: "Da wäre ein Riesenproblem weg". Zudem gebe es bei einer eigenen Kläranlage immer höhere Auflagen und Anforderungen.

    Bei der Hochrechnung auf 52 Jahre bezifferte Hoßfeld die Kosten für einen Kläranlagenneubau auf rund 13,1 Millionen Euro, bei einer gemeinsamen Leitung mit Großlangheim auf knapp 12 Millionen und bei der Variante über Rödelsee auf mehr als 13 Millionen Euro.

    Beim Aspekt "Nutzwertkosten" sah Hoßfeld den höchsten Nutzen bei der Leitung über Großlangheim, denn "die ist die wirtschaftlichste, was auch wichtig für die staatliche Förderung ist".

    Bei der Abstimmung votierte der Gemeinderat geschlossen dafür, das Planungsbüro mit der Planung für eine neue Kanaltrasse an Großlangheim vorbei zu beauftragen, aber ebenso eine weitere Zusammenarbeit mit Castell im Auge zu behalten.

    In einer früheren Version stand, dass der Großlangheimer Gemeinderat den Kanal am Südrand Wiesenbronns abgelehnt hatte. Es muss aber am Südrand Großlangheims heißen. Das wurde ausgebessert.

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