Davon werden sie noch lange sprechen: Das Fest zum Jubiläum „40 Jahre Rienecker Musikanten/30 Jahre Musikverein Rieneck“ wurde zu einem einmaligen Event im musikalischen Leben Rienecks. Es begeisterte die zahlreichen Gäste wie auch die Teilnehmer gleichermaßen. Höhepunkt war der große Doppelfestzug am Samstagabend durch die Stadt und über das Sinntal zum Festzelt bei schönem Vorsommerwetter mit anschließendem internationalen Stelldichein der rund 1000 Musiker.
Nach dem Auftakt mit der Gruppe „Dynamite“, dem musikalischen Vatertag mit viel Blasmusik und einer fetzigen Party mit „Ohlala“ am Freitagabend, war der Festzug, angeführt von den Rienecker Musikanten, sicher die Krönung der Jubiläumsfeiern des Musikvereins. Rund 30 Musikkapellen sowie Abordnungen der Ortsvereine samt Ehrengäste nahmen daran teil. Besonders die farbenprächtigen Musikzüge aus Schabs in Südtirol, aus Kumberg in der Steiermark und aus Rieder im Allgäu fanden großen Beifall auf ihrem Weg ins Festzelt, genauso wie die verschiedenen Spielmannszüge: die Fränkischen Herolde aus Dertingen, die Landwehr aus Esselbach und die Fränkischen Herolde aus Neubrunn.
Aber auch die vielen Musikkapellen aus der näheren und weiteren Nachbarschaft von Wohnrod oder Gräfendorf bis nach Kassel oder Grünsfeld wurden freudig beklatscht und bejubelt in ihren unterschiedlichsten fränkischen oder hessischen Trachten. Der Schirmherr des Fests, Landrat Thomas Schiebel, führte die Reihe der Ehrengäste an, darunter in Rieneck geborene Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel, Bürgermeister Wolfgang Küber und die Stadträte.
Neben dem Musikverein, der mit Fahnenpatin Traudel Horn den Zug anführte, beteiligten sich beim Festzug noch die Da Capo Kids, das Rienecker Fasenachtskomitee mit einigen Gruppen, die Schachfreunde, der Schützenbund, der Ski- und Tennisclub, der Sportverein mit mehreren Abteilungen, die Wanderfreunde, die SOS-Dorfgemeinschaft, die Feuerwehr, der Gesangverein und der Verschönerungsverein.
Das Zelt war prall gefüllt mit Gästen und teilnehmenden Musikern, als dann die „Scherzachtaler Blasmusik“ zum Böhmischen Abend anstimmte und für einige Stunden beste Feststimmung bot. Diesem Abend der Freude und Blasmusik folgte am Sonntag ein würdiger Festgottesdienst, den Pfarrer Peter Rüb zusammen mit dem Rienecker Ehrenbürger Pfarrer Rudolf Scherbaum und Mitgliedern des Musikvereins zelebrierten.
In einer launigen Ansprache ging Pfarrer Scherbaum auf die vielen Beweggründe ein, die Menschen zur Musik führen, und lockerte seine Predigt durch mehrere heitere Beispiele und Anekdoten auf. „Ihr Musiker habt euch und den Mitmenschen sehr viel Freude und Freunde gemacht, sollt aber auch ein Orchester des Glaubens mit Gott als Dirigenten sein und zu seinem Lob spielen“, so seine Mahnung. Er selbst übernahm als Abschluss das Dirigieren für einen mehrstimmigen Choral zum Halleluja der Musik und der Stimmen im Zelt. Die Fürbitten erbaten für den Verein Matthias und Christl Obert, wobei sich Christl in einigen bewegenden und persönlichen Worten für die großartige Aufnahme in der Musikerfamilie in schwerer Zeit bedankte und für die Freude, die sie mit und durch die Musik für sich und für viele andere erfahren durfte.
Zum internationalen Frühschoppen spielten die Marktmusikkapelle Kumberg, die auch den Gottesdienst schon gestaltete, und die Partnerkapelle aus Schabs bei Brixen. Nach einem Sternmarsch am Nachmittag mit mehreren Gastkapellen und Unterhaltung im Festzelt klang gegen Abend mit der Musikkapelle Ruppertshütten das wohl einmalige Jubiläumsfest aus. Den Gastkapellen aus Südtirol, der Steiermark und dem Allgäu hatte der Musikverein als Gastgeschenk ein am Samstag vor dem Festzug aufgenommenes gemeinsames Bild überreicht. Die anderen Gruppen verzichteten auf Erinnerungsgeschenke, dafür wird dem Projekt „Inklusionsband Mosaik“, einer Fördereinrichtung der Mainfränkischen Werkstätten zur Unterstützung der Chancen für junge Talente, eine Spende überreicht.
Nach diesen turbulenten Festtagen waren Festausschussvorsitzender Armin Walter und Vorsitzender des Musikvereins Klaus Welzenbach zwar sichtlich erschöpft, aber auch stolz, froh und glücklich über den Ablauf und den Zuspruch, über die vielen freundschaftlichen Begegnungen und musikalischen Stunden – aber nicht minder auch über den großartigen Einsatz all der vielen Helfer, betonen sie ganz besonders. Und schon nach dem letzten Ton am Sonntagabend waren sie wieder zur Stelle: beim Aufräumen, Abbauen und Saubermachen.
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