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24 Förster bereit zum Berufsstart

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24 Förster bereit zum Berufsstart

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    Zwei Jahre Ausbildung liegen hinter den 24 Forsttechnikern. Mit ihnen freuen sich Schulleiter Robert Staufer (vorne, Zweiter von links) und sein
Stellvertreter Klaus Stögbauer (zweite Reihe, Mitte).
    Zwei Jahre Ausbildung liegen hinter den 24 Forsttechnikern. Mit ihnen freuen sich Schulleiter Robert Staufer (vorne, Zweiter von links) und sein Stellvertreter Klaus Stögbauer (zweite Reihe, Mitte). Foto: FOTO KATHARINA SCHWENDINGER

    Früher war die Welt der Förster noch einfach. Nach der Ausbildung trat man seine Stelle an. Dort blieb man dann bis zur Rente. Solche glatten Lebenswege sind längst Vergangenheit. "Eine Lebensstellung für einen Förster gibt es nicht mehr", sagte Robert Staufer, Leitender Forstdirektor der Bayerischen Forsttechnikerschule für Waldwirtschaft in Lohr, bei der Verabschiedung des Forsttechnikerlehrgangs 2003/2005. Der Förster von heute muss ein flexibler Mensch sein.

    Es gibt kaum eine Branche, in der das Handeln so langfristige Auswirkungen habe. "Für die Arbeit im Wald brauchen wir qualifizierte Leute." Dieser Umstand verpflichte die Forsttechniker in einem besonderen Maße. Ziel der zweijährigen Ausbildung sei es Fachkräfte für Tätigkeiten im Forstrevier und auch als selbstständige Dienstleister für den Privat- und Körperschaftswald auszubilden. Die bayerische Technikerschule für Waldwirtschaft in Lohr ist die einzige Fachschule ihrer Art.

    Umbruch durch Forstreform

    Der diesjährige Abschlusslehrgang habe die durch die Forstreform bedingte "Umbruchsituation" hautnah miterlebt. Trotzdem sei es gelungen, den Optimismus im Haus weiterzuleben, so Staufer. Die Forstreform habe die Schule nie in Frage gestellt. Die Zahl der Stellen gehe langsam wieder nach oben.

    Ob den so viel Theorie notwendig sei, hätten ihn die Schüler manchmal gefragt. "Einen Fundus wollen wir Ihnen mitgeben", sagt Staufer. Mit ihrem Praxisbezug, dem bereits vorhandenen fachlichen Handwerkszeug und ihrer umfassenden Ausbildung seien die Forsttechniker eine gute Alternative als Revierleiter. Was die Schule vermittle, sei immer nur der aktuelle Stand. Das Wissen aber entwickelt sich weiter. "Bleiben Sie am Ball", empfiehlt Staufer seinen Abgängern.

    Auch Roland Metz, stellvertretende Landrat, beglückwünschte in Vertretung von Armin Grein die Forsttechniker zu ihren Abschluss. Die mit der Forstreform verbundenen Turbulenzen habe die Schule gut überstanden. Reformen böten immer auch eine Chance, so Metz. Nun liege es an Schülern, das Gelernte umzusetzen und Jobs zu finden. "Absolute Sicherheit gibt es für Forsttechniker nicht mehr", weiß auch er. Trotz aller Schwierigkeiten wünschte er den Absolventen weiterhin eine Portion Optimismus.

    Es gäbe keinen Grund den Kopf in den Sand zu stecken, findet Brigitte Riedmann, zweite Bürgermeisterin von Lohr. "Sie werden gebraucht", sagt sie an die Schüler gewandt. Der Wald sei eines der höchsten Güter der Menschen und brauche für die Pflege qualifizierte Leute.

    "Jede dritte Frau will mit einem Förster verheiratet sein"

    Prof. Dr. Michael Suda in seiner Festrede zum Image der Förster

    Professor Dr. Michael Suda, Leiter des Lehrstuhls für Forstpolitik und Forstgeschichte der TU München, beschäftigte sich in seiner Festrede mit der Rolle des Försters in der Gesellschaft. Er stellte fest, dass deren Arbeit zwar von der Bevölkerung hochgeschätzt, aber im Grunde nicht oder nur sehr am Rande wahrgenommen werde. Er lobte das Image der Forstleute. "Jede dritte Frau will mit einem Förster verheiratet sein."

    Suda appellierte an die Abgänger, ihr positives Image zu nutzen. So rosig wie in den 80-ern schaut es für die Forstschüler nicht aus: "Die Aussichten sind mäßig, aber besser als in den Vorjahren", betonte Klaus Stögbauer, Stellvertretender Schulleiter in Lohr. Nur vier von 24 Schülern haben eine feste Stelle als Förster in Aussicht. Drei treten ihren Zivildienst an, der Rest macht sich selbstständig oder kehrt zurück in den Beruf des Waldarbeiters.

    Im verabschiedeten Jahrgang gab es zwei Frauen - und damit insgesamt vier in der Geschichte der Schule. Die 24 Forsttechniker heißen: Franz Anders, Martina Bülow, Timo Degenhard, Dietmar Dietze, Stefan Distler, Andreas Frieseke, Ronny Gregor, Stefan Günther, Emanuel Heinrich, Bernd Hölzner, Wolfram Kautz, Dieter Krause, Volker Kroos, Jochen Lesch, Mareike Meyer, Thomas Morgenmeyer, Arne Möckelmann, Andreas Neumann, Steffen Peisert, Seestaller Christian, Michèl Velte, Martin Vorpahl, Markus von Weichs und Frank Weidemeier.

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