Vierzig Weine zum 40. Geburtstag? Für jedes Jahr einen neuen Tropfen? Diese nicht alltägliche bacchantische Präsentation machte sich der Winzer- und Weinbauverein selbst und den Homburger Winzern zum Geschenk, als er am Samstagabend in der Schlossscheune zu einer etwas anderen Geburtstagesfeier eingeladen hatte.
Der Wein wurde von der Wombacher Blasmusik unter dem Motto "100 Prozent böhmisch" in Szene gesetzt. Elf rote und weiße Rebsorten, vom klassischen Silvaner bis zum edelsüßen Eiswein, hatte der Weinbauverein als im Angebot. Es waren trockene und halbtrockene Rebsorten, die in den Lagen Kallmuth und Edelfrau gelesen worden waren und jetzt aus den Kellern der Weingüter Martin, Blank, Huller, Frank, der GWF und aus dem Winzerkeller Homburg auf die Getränkekarte zum 40. Geburtstag gesetzt wurden.

Huller: Weinbau wird die Folgen des Klimawandels deutlich spüren
Vorsitzender Michael Huller zitierte in seiner Festrede die wichtigsten Ereignisse in der Vereinsgeschichte, die 1979 unter dem Vorsitz des früheren Bürgermeisters Oswald Thoma begonnen und von Edgar Thoma, Hans Dornbusch (zwei Jahrzehnte im Amt), Alfred Blank und ihm fortgesetzt wurde. In seinem Schlusswort äußerte Huller die Überzeugung, dass "der Weinbau künftig auch die Folgen des Klimawandels deutlich spüren wird". Als weitere Ziele schrieb Huller unter anderem die Mitgestaltung des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens auf die Fahnen des Weinbauvereins.
Als erste Rednerin gratulierte Weinprinzessin Lena Dornbusch, deren Einladung Amtskolleginnen aus Erlenbach, Retzbach, Güntersleben und Karlburg gefolgt waren, zum stolzen Jubiläum. Homburgs "Edelfrau" unternahm einen kurzen Streifzug durch die Tätigkeiten im Weinberg von schwerer Handarbeit bis zum Einsatz modernster Maschinen-Technik. Der Dritte Bürgermeister Steffen Schäfer gratulierte für den Triefensteiner Rathauschef Norbert Endres zum Weinbaujubiläum. Er lobte vor allem die Förderung von Tourismus und kulturellem Leben durch den Jubelverein.
"Was wäre ein Leben ohne Wein"?, fragte stellvertretende Landrätin Sabine Sitter die Geburtstagsgäste. Die Kommunalpolitikerin aus Gräfendorf zitierte die Bibel, als sie die Arbeit der Winzer mit einem göttlichen Auftrag verglich. Der zweite Vorsitzende des Fränkischen Weinbauvebandes, Andreas Öhm, lobte zunächst Homburg als liebenswertes Winzerdorf mit einem Ambiente, "das seinesgleichen sucht". Die Geschichte des Weinbauvereins sei von "vielen glücklichen Aktivitäten" begleitet worden. Sein Wunsch lautete: "Macht weiter so!"
Winzerverein ehrte langjährige Mitglieder
Der Winzer und Weinbauverein war 1979 von 31 Homburger Bürgern gegründet worden. 14 von ihnen stehen noch heute in der Mitglieder-Liste: Hans Dornbusch, Rosa Dornbusch, Hermann Himmel, Josef Hock, Lothar Huller, Isolde Klehm, Franz Kleinz, Hartwig Martin, Hugo Martin, Inge Matthes, Elsa Michel, Berthold Schäfer, Burkard Schäfer, Adolf Friedrich. Sieben Mitglieder wurden von Michael Huller für langjährige Vereinstreue geehrt, sie erhielten Druckwerke über Homburgs Historie und über die Weinfest-Geschichte.