Die Waldaschaff Automotive GmbH wird ihren Standort ins rund 30 Kilometer entfernte Esselbach verlegen. Ein entsprechender Mietvertrag für ein Grundstück im Industriegebiet Bärnroth ist am Freitag unterschrieben worden. Als Grund für den Umzug führt der Automobilzulieferer die fehlenden Ausbaumöglichkeiten in Waldaschaff an.
Alle ab Frühjahr 2017 beginnenden Kundenprojekte werden am neuen Standort durchgeführt, an den im Laufe der nächsten Jahre die gesamte Produktion und alle Büroarbeitsplätze verlagert werden. Die in Waldaschaff bestehende Produktion wird bis zum jeweiligen Projektende am Standort belassen. Das wird maximal bis zum Ablauf des Mietvertrages in Waldaschaff bis 2021 der Fall sein.
Um den Mitarbeiterstamm und damit das im Unternehmen befindliche Fachwissen zu behalten, ist ein Standort in der Nähe von Waldaschaff gesucht und gefunden worden. Die Verhandlungen mit der Arbeitnehmervertretung (Betriebsrat und IG Metall) über die Verlagerung von Arbeitsplätzen und einen eventuell notwendigen Interessenausgleich haben bereits begonnen.
Das Unternehmen geht davon aus, dass alle Arbeits- und Ausbildungsverhältnisse am neuen Standort fortgeführt werden. Es plant, dort im Zuge weiteren Wachstums zusätzliche Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen. Das Unternehmen hat derzeit über 500 Mitarbeiter. Jährlich werden rund 15 Auszubildende in den verschiedenen Ausbildungsgängen eingestellt. 39 Auszubildende sind gegenwärtig im Unternehmen beschäftigt, dazu gehören 32 gewerblich-technische und drei kaufmännische Auszubildende sowie vier Maschinenbaustudenten.
„Wir haben uns dem Standort Waldaschaff seit Jahrzehnten verbunden gefühlt und waren immer bemüht, in Waldaschaff zu wachsen“, sagt Helge Bender, Geschäftsführer der Waldaschaff Automotive GmbH. Mit dem neuen Gesellschafter, der chinesischen Lingyun Industrial Group, habe das Unternehmen seit dem Sommer 2015 die Basis für gesundes Wachstum geschaffen und benötige nun mehr Raum für Kundenprojekte, die im Frühjahr 2017 anlaufen werden.
Das Unternehmen bedauere, dass der Investor und Vermieter der Gewerbeimmobilie in Waldaschaff nicht zu weiteren Investitionen bereit gewesen sei. Die ursprüngliche Planung, den Standort zu erweitern, sei damit nicht mehr umsetzbar. Das Unternehmen habe bei seinen Bemühungen von Seiten der Gemeinde und der politischen Vertreter volle Unterstützung erfahren und sei dafür dankbar. Man müsse aber die Ausführung der eingegangenen Kundenaufträge sicherstellen, so Bender.
Das Unternehmen Die Waldaschaff Automotive GmbH wurde im März 2009 gegründet. Vorgängerunternehmen bestanden seit 1926. Die Firma entwickelt und fertigt heute Türsysteme und Strukturkomponenten aus Stahl und Aluminium für namhafte Automobilhersteller mit Schwerpunkt in Europa. Zum Produktportfolio gehören Crash-Management-Systeme, die durch eine besonders intelligente Systemarchitektur ein Mehr an Sicherheit bieten. Mit seinen Leichtbaulösungen reduziert das Unternehmen das Gewicht wesentlicher Strukturteile eines Autos entscheidend, wodurch der Treibstoffverbrauch und klimaschädliche Emissionen eingespart werden. Jogi