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500 Soldaten bei Uettingen gefallen

Marktheidenfeld

500 Soldaten bei Uettingen gefallen

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    Denkmale auf dem Friedhof von
Uettingen zur Erinnerung an den
"Bruderkrieg" von 1866: Dieses
Mahnmal erinnert an die
Gefallenen des "Königlich Bayerischen
2ten Jäger Bataillons".
    Denkmale auf dem Friedhof von Uettingen zur Erinnerung an den "Bruderkrieg" von 1866: Dieses Mahnmal erinnert an die Gefallenen des "Königlich Bayerischen 2ten Jäger Bataillons". Foto: FOTO MICHAEL DEUBERT

    Am Uettinger Kirchberg, wo heute Weinstöcke stehen und Trauben für Frankenwein wachsen, stürmten am 26. Juli 1866 preußische Soldaten gegen das Gewehr- und Kanonenfeuer der bayerischen Verteidiger. Auf dem Friedhof von Uettingen, ein wenig vor dem Ortsausgang Richtung Marktheidenfeld linker Hand gelegen, sind 500 gefallene Soldaten begraben worden. Pfarrer Cornelius Gampert schreibt darüber 1866: "Am Abend des 27. Juli musste ich drei Stunden lang am Beerdigungsplatze stehen, bis alles angeordnet war, und erst am späten Abend nach acht Uhr konnte ich mit meiner Rede beginnen, dann erst erfolgte die kirchliche Einsegnung der Gräber, assistiert von drei preußischen Felddiakonen."

    "Seinen am 26. Juli 1866 bei Uettingen gefallenen Kameraden" hat das "Königl. Preuß. 2te Schlesische Grenadier-Regiment N. 11" ebenso ein Denkmal setzen lassen wie das "Koeniglich Preussische Füsilier-Regiment No. 36 seinen hier ruhenden Kameraden". Aus der Offenbarung des Johannes wird die Verheißung zitiert: "Sei getreu bis in den Tod, so will ich Dir die Krone des Lebens geben." Auch "das 4te Posensche Infant. Regiment No. 59" erinnert an seine "mit Gott für König & Vaterland gefallenen Cameraden", darunter viele mit polnischen Namen, zum Beispiel Rudzinski, Zoltowski, Ratayczak oder Zablotny. Auf altbayerische Herkunft weisen dagegen Namen wie Göppelhuber, Grandl und Haimerl hin. Sie finden sich auf dem Mahnmal, das "Das Königlich Bayerische 2te Jäger-Bataillon seinen auf dem Felde der Ehre im Gefechte bei Uettingen im Jahre 1866 gefallenen Kriegskameraden" hat errichten lassen. Erhalten geblieben ist der Grabstein aus rotem Sandstein für "Franz Bernhard von Trotha aus dem Hause Gansefurth, geb. 8. Juli 1839, gef. auf dem Schlachtfelde bei Uettingen am 26. Juli 1866."

    Einige geborgene Kanonenkugeln, etwas größer als Tennisbälle, zieren noch heute, sorgfältig mit schwarzer Farbe gestrichen, Hausfassaden in Uettingen oder in Roßbrunn. Manchmal ist auch das Datum darunter geschrieben als ständige Erinnerung und Mahnung an die letzte Schlacht im "Bruderkrieg": "26. Juli 1866."

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