Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Marktheidenfeld
Icon Pfeil nach unten

MARKTHEIDENFELD / ERLENBACH: 6000 Pfennige für ein Baby

MARKTHEIDENFELD / ERLENBACH

6000 Pfennige für ein Baby

    • |
    • |
    Dekan Franz Hegmann empfängt Bischof Josef Stangl auf dem Vorplatz der St.-Josefs-Kirche zur Weihe der Kirche am 16. September 1967.
    Dekan Franz Hegmann empfängt Bischof Josef Stangl auf dem Vorplatz der St.-Josefs-Kirche zur Weihe der Kirche am 16. September 1967. Foto: Deubert

    Mit der Ausstellung „150 Jahre Geschichte der Feuerwehr Marktheidenfeld“ vom 14. Januar bis 5. März 2017 im Franck-Haus startet die Freiwillige Feuerwehr in ihr Jubiläumsjahr. Der definitive Beschluss zur Gründung fiel erst Ende 1867, genauer: am 15. Dezember. 103 Marktheidenfelder bekundeten, einzutreten zu wollen. Die Satzung wurde am 28. Januar 1868 angenommen, an dem auch die Beitrittserklärungen und die Meldung an den Feuerwehr-Landesausschuss erfolgten. Erster Kommandant war der Gipsmüller Georg David Martin.

    Das Fahrrad „feiert“ 2017 seinen 200. „Geburtstag“. Ob deswegen 75 Jahre nach 1817 in Marktheidenfeld ein erstes „Turner- und Radfahrerfest“ stattfand? Jedenfalls gab es am 11. September 1892 im Rahmen dieses Festes ein Rennen mit Hochrädern und mit Niederrädern auf einer „Rennbahn“ vom Amtsgerichtsgebäude (heute Polizeiinspektion) in der Würzburger Straße „bis zur ersten Mühle gegen Erlenbach“ mit einer Länge von 3000 Metern. Der siegreiche Hochrad-Fahrer (Wütsch, Würzburg) brauchte 6 Minuten und 52 Sekunden, der siegreiche Niederrad-Fahrer (Eitel, Wertheim) 6 Minuten und 13 Sekunden.

    Mit Beschluss vom 16. Dezember 1892 verlieh der Gemeindeausschuss dem königlichen Forstmeister Paul Stammler das Ehrenbürgerrecht in Marktheidenfeld. Anerkannt wurde damit das „25-jährige Hiersein“ des Forstmannes. Am 25. Dezember 1892 erhielt Stammler das „Ehrendiplom“. Stammler war der erste Ehrenbürger von Marktheidenfeld. Die Anlagen jenseits des Mains sind namentlich außer dem früheren Bezirksarzt Willibald Sedelbauer Paul Stammler zu verdanken, der geordnet Waldbäume und lebende Zäune anpflanzen ließ. Stammler starb am 23. Mai 1894 im 70. Lebensjahr.

    Dass der Landkreis Marktheidenfeld „frei von Juden“ sei, stellte am 3. Juli 1942, vor 75 Jahren, der Landrat des Landkreises Marktheidenfeld gegenüber dem Regierungspräsidenten in Würzburg lapidar fest. Dazu hatte der Rassenwahn der Nationalsozialisten geführt, unter dem besonders Menschen jüdischen Glaubens zu leiden hatten. Die letzten Juden im Landkreis Marktheidenfeld waren am 23. April 1942 nach Würzburg gebracht und zwei Tage später gen Osten deportiert worden. Dort wurden sie ermordet.

    Am 18. Januar 1967 erblickte im Marktheidenfelder Kreiskrankenhaus, damals noch an der Luitpoldstraße, ein Kind das Licht der Welt. An sich nichts Außergewöhnliches. Mit der um 13.30 Uhr geborenen Iris Gertrud zählte Marktheidenfeld aber erstmals 6000 Einwohner. Die Stadt gratulierte mit einem Geldgeschenk in Höhe von 6000 Pfennigen. Aktuell leben in der Kernstadt etwa 8900 Menschen.

    Im Laufe des Jahres 1967 entstand an der Kreuzung Josef-Ruf-Straße/Frankenstraße die erste Eigentumswohnanlage in Marktheidenfeld. Bauträger war das Heimstättenwerk. „Ein Millionenbau für Marktheidenfeld“ titelte die Main-Post am 9. März 1967 auf der Lokalseite und ergänzte: „Ein 24-Familien-Haus wächst empor – Das ,Heimstättenwerk‘ betritt Neuland – Eigentumswohnungen mit Loggia“.

    Als Pfarrer Otto Bußmann 1960 die Pfarrei Erlenbach verliehen worden war, war damit der Auftrag verbunden, die aus der Echterzeit stammende Kirche durch einen wesentlich größeren Neubau zu ersetzen. Am 9. September 1967 konnte Weihbischof Alfons Kempf die neue St.-Burkardus-Kirche als Kombination aus Alt und Neu mit 600 Sitzplätzen weihen. Während der Bauzeit diente der Saal des „Schwanen“ als Notkirche.

    23 Monate nach dem symbolischen ersten Spatenstich am 23. Oktober 1965 durch Pfarrer und Dekan Franz Hegmann wurde am 16. September 1967 in Marktheidenfeld die St.-Josefs-Kirche geweiht. Die Weihehandlung vollzog Diözesanbischof Josef Stangl. Die Hanglage des Baugeländes erlaubte die Errichtung einer Oberkirche für Sonn- und Feiertage sowie einer Krypta als „Werktagskirche“.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden