Zum 70-jährigen Bestehen des SPD-Ortsvereins Lengfurt feierte der Verein mit seinen Mitgliedern aus allen vier Ortsteilen und dem Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel, informiert eine Pressemitteilung. Musikalisch umrahmt wurde das Fest von Wilhelm Schwerdhöfer und seinen Zitherklängen.
Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende Barbara Bartsch gab Eva-Maria Brandstädter einen Rückblick auf 70 Jahre Einsatz: Der Verein wurde im Januar 1946 mit den Mitgliedern Rudolf Beppler, Friedrich und Elisabeth Cremer, August Ries, Karl Ries, Hermann Schedel, Walter Schedel und dem späteren Bürgermeister Erich Schulze gegründet. Im Mittelpunkt seiner Arbeit stand neun Monate nach Kriegsende vor allem die Versorgung und Betreuung der zahlreichen Flüchtlinge aus dem Osten.
Federführend wirkte schon damals der Arzt Dr. Friedrich Cremer. Bei den ersten freien Kommunalwahlen war der Ortsverein mit einem von sieben Gemeinderäten vertreten, zwei Jahre später stellte die SPD den Bürgermeister und die Hälfte des Gemeinderats und von 1956 bis zur Auflösung der Gemeinde Lengfurt die Mehrheit im Gemeinderat. Von 1960 bis 1980 war Friedlich Cremer Bürgermeister von Triefenstein und dann noch einmal für sechs Jahre Lothar Huller aus Homburg.
Sie sorgten nicht nur für Wiederaufbau und Verwaltung, sondern auch für die Gestaltung einer gesunden und lebenswerten Umwelt: Die Wasserversorgung in Lengfurt und im Schloss Triefenstein, das zeitweise 500 Flüchtlinge beherbergte, die Erweiterung der Schule für die 60 zusätzlichen Kinder aus dem Schloss, Kinderspielplätze, das Archiv, die Gemeindebücherei, das kulturelle Leben, neue Bauplätze und die notwendige Infrastruktur, Feuerwehrgerätehaus, die neue Grundschule und natürlich Turnhalle, Sportplatz, Schwimmbad mit Sauna, Tennisplätzen und Freibad. Die letztgenannten Einrichtungen seien seit 1996 unter den Bürgermeistern Nolde und Endres vernachlässigt worden, heißt es in der Pressemitteilung.
Der Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel gratuliert dem Ortsverein zu seiner erfolgreichen Geschichte, berichtete von seiner Arbeit in Berlin und wünschte Erfolg im Einsatz für das Gemeinwohl. Zudem ehrte er verdiente Mitglieder für langjährige Mitgliedschaft und ihre Arbeit für das Gemeinwohl: Inge Behl (Trennfeld) für 25 Jahre, Gerhard und Albrecht Kaufmann (Rettersheim) und Edgar Kuhn (Homburg) für 40 Jahre und Elsbeth Brandstädter (Lengfurt) für 60 Jahre Mitgliedschaft. Elsbeth Brandstädter trat 1956 bereits als Jugendliche in die Nachwuchsorganisation der SPD, die Falken, ein und arbeitete aktiv an Veranstaltungen und in der Öffentlichkeitsarbeit mit.
Ihr Engagement für sozial Benachteiligte und ihre Hilfsbereitschaft stellte sie jahrzehntelang auch in der Arbeiterwohlfahrt unter Beweis.