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LOHR: 700 Rexröther demonstrierten in Fellbach

LOHR

700 Rexröther demonstrierten in Fellbach

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    Protest gegen Umstrukturierung und Stellenabbau: Aus Lohr und von weiteren Standorten der Bosch Rexroth AG kamen am Montag rund 700 Mitarbeiter nach Fellbach, um gegen die geplante Schließung des dortigen Rexroth-Werkes zu demonstrieren. Foto: IG-Metall Waiblingen
    Protest gegen Umstrukturierung und Stellenabbau: Aus Lohr und von weiteren Standorten der Bosch Rexroth AG kamen am Montag rund 700 Mitarbeiter nach Fellbach, um gegen die geplante Schließung des dortigen Rexroth-Werkes zu demonstrieren. Foto: IG-Metall Waiblingen Foto: IG Metall Waiblingen

    Im Baden-Württembergischen Fellbach nahe Stuttgart haben am Montag etwa 700 Rexroth-Beschäftigte gegen die Pläne des Unternehmens protestiert, die eine Schließung des Standortes vorsehen. Die Belegschaft fordere alternative Perspektiven, heißt es in einer Mitteilung der IG-Metall dazu.

    Auch Delegationen aus Lohr und Schweinfurt vor Ort

    Bekanntlich ist die Schließung des Standortes Fellbach Teil einer Anfang Februar verkündeten neuerlichen Umstrukturierung der Sparte Industriehydraulik. Dabei will der Spezialist für Antriebe und Steuerungen insgesamt 500 Stellen streichen, 250 davon am Stammsitz in Lohr. Der 100 Mitarbeiter zählende Standort in Fellbach soll bis ende 2017 geschlossen werden, der 150 Menschen beschäftigende Standort im hessischen Ober-Ramstadt bis Ende 2018.

    Nun waren Rexröther von den verschiedensten Unternehmensstandorten nach Fellbach gereist, um ihre Solidarität und ihren Protest gegen den Stellenabbau zu bekunden. Auch Delegationen aus Lohr und Schweinfurt waren vor Ort.

    Andrea Fehrmann, Unternehmensbeauftragte der IG Metall für Bosch Rexroth, sprach laut Pressemitteilung von einer „endlosen Folge von Restrukturierungen auf dem Rücken der Beschäftigten“. Seit nunmehr drei Jahren befinde sich Rexroth im Restrukturierungsmodus. Abbau und Verlagerungen stünden auf der Tagesordnung. Die Konsequenzen sowohl für die Beschäftigung, als auch für die industrielle Struktur von Bosch Rexroth in Deutschland seien verheerend.

    IG-Metall beklaagt fehlende Begründung

    Das Unternehmen bleibe detaillierte wirtschaftliche Gründe schuldig und beschränke sich stattdessen auf pauschale Hinweise zur Konzentration von Fertigungskapazitäten sowie Kostensenkungen in Verwaltung, Vertrieb und Entwicklung.

    Fehrmann spricht von „mehr als unbefriedigenden Argumentationsansätzen“. Zum einen gebe es noch viele offene Fragen. Die Faktenlage sei so dürftig, dass externe Berater der Betriebsräte keine solide Beurteilung der Lage vornehmen könnten.

    Forderung: Informationen müssen auf den Tisch

    Vor diesem Hintergrund fordere die IG Metall, dass sämtliche Daten und Berechnungen des Managements auf den Tisch kommen. Auf deren Basis müssten alternative Optionen für die betroffenen Standorte erarbeitet werden. Die Vorschläge der Arbeitnehmerseite seien dabei ernsthaft zu prüfen und zu berücksichtigen.

    Es gehe bei Rexroth nicht nur um die akute Problematik in Fellbach, Lohr und Ober-Ramstadt, sondern um das ganze Unternehmen. Zwar zögen Umsatz und Auftragseingang an, parallel dazu nähmen jedoch negative Aspekte wie Personalunterdeckung, Überstunden, Leiharbeit und Befristungen sowie die Leistungsverdichtung zu, so die IG-Metall. Von Entwarnung könne man daher nicht sprechen.

    Fehrmann: Ziel ist es, alle deutschen Standorte zukunftssicher zu machen

    Fehrmann appellierte an die Beschäftigten, Druck aufzubauen. Ohne diesen erscheine eine nachhaltige Sicherung der Arbeitsplätze und Standorte fragwürdig. „Langfristig ist es unser Ziel, alle deutschen Standorte zukunftssicher zu machen“, so Fehrmann.

    Die Konzernmutter Bosch habe am vergangenen Freitag Pläne für eine Job-Offensive bekannt gegeben. Diese sehe allein in Deutschland rund 3400 zukunftsfähige neue Arbeitsplätze vor. Vor diesem Hintergrund werde man nicht zulassen, dass Rexroth totgespart wird, so die IG-Metall. Man werde die Konzernmutter in dieser Frage nicht aus der Verantwortung lassen.

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