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MARKTHEIDENFELD: 800 Kilometer von Emmerich bis Passau

MARKTHEIDENFELD

800 Kilometer von Emmerich bis Passau

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    Hier geht's lang zur A3 und auf die B8: Hinweistafel am Kreisverkehr nach Ortsende/Gewerbegebiet Erlenbach Richtung Marktheidenfeld.MICHAEL Deubert
    Hier geht's lang zur A3 und auf die B8: Hinweistafel am Kreisverkehr nach Ortsende/Gewerbegebiet Erlenbach Richtung Marktheidenfeld.MICHAEL Deubert Foto: FOTO

    Zunächst aber: Die B 8 beginnt an der deutsch-niederländischen Grenze bei Emmerich, durchquert Deutschland dann in südöstlicher Richtung und endet in Passau, also an der deutsch-österreichischen Grenze. Ursprünglich hatte sie eine Länge von mehr als 800 Kilometern. Weil sie weitgehend parallel zur A 3 verläuft und ihr deswegen keine bundesweite „Verknüpfungswirkung“ mehr zukommen soll, ist sie teilweise „abgestuft“ worden zur Landes- oder Staatsstraße. So zum Beispiel zwischen Aschaffenburg und Marktheidenfeld zur Staatsstraße St 2312. Dafür wurde dann die St 2315 zwischen der Autobahnanschlussstelle in Altfeld und der alten Marktheidenfelder Mainbrücke zur B 8 „aufgestuft“.

    Die B 8 orientierte sich an der historischen Via Publica („Volksstraße“). Diese ist schon seit 839 nachgewiesen und führte von Brüssel über Köln, Frankfurt, Würzburg, Nürnberg und Regensburg nach Prag. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde sie zur Poststraße ausgebaut. Für unsere Gegend erinnernswert: Die Poststraße querte in Lengfurt den Main. Über Marktheidenfeld läuft der „Fernverkehr“ erst seit Eröffnung der Mainbrücke im Januar 1846.

    Eine systematische Nummerierung der Bundesstraßen beginnt vor bald 80 Jahren: 1932 wurde die Kategorie der „Fernverkehrsstraße“, später „Reichsstraße“, eingeführt. Mit einstelligen Zahlen wurden die Straßen versehen, die das damalige Deutsche Reich komplett durchzogen. Die Fernverkehrsstraße 1 zum Beispiel begann in Aachen und endete in Königsberg in Ostpreußen, die Fernverkehrsstraße 8 führte, wie schon erwähnt, von Emmerich nach Passau. Die Straßen mit einstelligen Nummern bildeten das „Grundnetz“, zwei- und dreistellige Nummern wurden von Süd nach Nord und von West nach Ost beziehungsweise später nach Indienststellung der Straße vergeben.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Nummerierungs-System beibehalten. In der Bundesrepublik Deutschland erhielten die Straßen nun ein „B“ für Bundesstraße, in der DDR wurde „R“ für Reichsstraße durch „F“ für Fernverkehrsstraße ersetzt. Aus der R 1 von Aachen nach Königsberg wurde im Westen die B 1 von Aachen bis zur innerdeutschen Grenze bei Helmstedt und mit einer kurzen Fortsetzung im Westteil von Berlin. In der DDR führte die F 1 von Morsleben nach Potsdam und dann von Berlin-Mitte bis Kietz. Die deutsch-deutsche Wiedervereinigung 1990 konnte hinsichtlich der Straßennummerierung also problemlos vollzogen werden.

    Die A 3 setzt an der deutsch-niederländischen Grenze die A 12 der Niederlande fort und geht jenseits der deutsch-österreichischen Grenze in die dortige A 8 („Innkreisautobahn“) über. Sie gehört zu den wichtigsten europäischen Verkehrswegen. Mit einer Länge von rund 780 Kilometern ist sie wohl auch die zweitlängste deutsche Autobahn, die längste ist die A 7 von Flensburg bis Füssen mit knapp 1000 Kilometern.

    Bundesautobahnen mit einstelliger Nummer sind bundesweit oder sogar grenzüberschreitend von Bedeutung. Solche mit zweistelliger Nummer sind meistens überregional bedeutend, mit dreistelliger Nummer regional oder innerstädtisch. Die Straßen mit gerader einstelliger Nummer oder gerader Endziffer verlaufen überwiegend in West-Ost-Richtung, mit ungerader einstelliger Nummer oder ungerader Endziffer in Nord-Süd-Richtung – siehe als typisches Beispiel die A 7, aber auch die A 3. Typische Beispiele für den West-Ost-Verlauf sind die A 6 von der deutsch-französischen Grenze bei Saarbrücken über Nürnberg bis Waidhaus an der deutsch-tschechischen Grenze und die A 70 (Schweinfurt – Bamberg – Bayreuth). Praktiziert wird diese Art, die Autobahnen zu nummerieren, seit 1973/74.

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