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Michelrieth: Abschied von Wilhelm Schäfer: Zeit seines Lebens um Michelrieth gekümmert

Michelrieth

Abschied von Wilhelm Schäfer: Zeit seines Lebens um Michelrieth gekümmert

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    Heimatort und Arbeitsort: Wilhelm Schäfer setzte sich Zeit seines Lebens mit Leidenschaft für seinen Ort Michelrieth ein. 
    Heimatort und Arbeitsort: Wilhelm Schäfer setzte sich Zeit seines Lebens mit Leidenschaft für seinen Ort Michelrieth ein.  Foto: Roland Pleier

    Erst Mitte November hatte Wilhelm Schäfer seinen 95. Geburtstag im kleinen Kreis gefeiert. Gut einen Montag später, am 17. Dezember 2023, ist der Kommunalpolitiker und letzte Bürgermeister der ehemals selbstständigen Gemeinde Michelrieth in seinem Heimatort gestorben. 

    Wilhelm Schäfer: Im Alter von 95 Jahren ist der letzte Bürgermeister der ehemals selbstständigen Gemeinde Michelrieth und langjährige Ortssprecher gestorben.
    Wilhelm Schäfer: Im Alter von 95 Jahren ist der letzte Bürgermeister der ehemals selbstständigen Gemeinde Michelrieth und langjährige Ortssprecher gestorben. Foto: Philipp Roßmann

    Wilhelm Schäfer wurde am 15. November 1928 als ältestes Kind der Eheleute Wilhelm und Berta Schäfer in Michelrieth geboren. Er arbeitete zunächst im landwirtschaftlichen Betrieb der Familie mit, wurde dann im Herbst 1944 mit 16 Jahren noch militärisch ausgebildet und an den Westwall verlegt. Mit Schaufel und Pickel musste er Panzergräben ausheben. „Eine schwere Arbeit“, wie es Wilhelm Schäfer seiner Familie beschrieb.

    Weil sein Nachbar, Karl Deußinger, in Kriegsgefangenschaft geriet, half Wilhelm Schäfer dort in der Landwirtschaft aus. So lernte er die Nachbarstochter Lydia kennen, seine zukünftige Frau. 1950 heiraten sie. Gemeinsam bekamen sie zwei Töchter. Mittlerweile ist die Großfamilie auf drei Enkel und vier Urenkel angewachsen, an denen Wilhelm Schäfer bis zu letzte viel Freude hatte. 

    Im Alter von 40 Jahren Umschulung auf Mittleren Dienst 

    Beruflich wechselte er ab den 60ern zunächst als Hilfsarbeiter, später als „Einweiser für den Fuhrbetrieb von Erdfahrzeugen“, in den Bautrupp der Spessart-Autobahn. Danach arbeitete er mehrere Jahre beim Bauunternehmen Adolf Väth.   

    1966 wurde er zum Bürgermeister der Gemeinde Michelrieth gewählt, deren Geschicke er bis 1972 leitete. Nach dem Zusammenschluss von Altfeld, Michelrieth und Oberwittbach zur Großgemeinde arbeitet Schäfer als Gemeindeschreiber. Dazu erhielt er mit fast 40 Jahren die Möglichkeit, an der Verwaltungsschule München die Ausbildung für den Mittleren Dienst der Kommunalverwaltung zu machen. Nachdem 1976 Altfeld nach Marktheidenfeld eingemeindet wurde, wechselte er in die dortige Stadtkämmerei, der er treu blieb bis zu seiner Rente.

    Zwei Leidenschaften: Fußball und der Kirchenchor

    Gleichzeitig vertrat er 20 Jahre lang, von 1976 bis 1996, seinen Heimatort Michelrieth als Ortssprecher. Während dieser Zeit setzte sich Schäfer besonders für die Belange des Stadtteils ein, jedoch auch für die kommunalpolitischen Aufgaben der gesamten Stadt Marktheidenfeld. 1996 wurde ihm der Ehrentitel Altbürgermeister verliehen. 

    Neben seiner Arbeit und dem Engagement für die Gemeinde, galt seine Leidenschaft dem Fußball und hier besonders dem FC Bayern sowie dem Kirchenchor Michelrieth, den er mitbegründete. Einer seiner letzten großen Ausflüge führte ihn in die Allianzarena, wo er zu seinem 90. Geburtstag mit seinen Enkeln ein unvergessliches 5:0 "seiner Bayern" gegen Dortmund verfolgen durfte. Dem Kirchenchor Michelrieth blieb er bis zu seinem 90. Lebensjahr als Sänger treu.

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