Die Wahl des Gemeinschaftsvorsitzenden der VG Burgsinn avancierte zu einem Krimi und endete mit einem Paukenschlag: Der seit sechs Jahren amtierende Mittelsinner Bürgermeister Peter Paul konnte nicht mehr das Vertrauen der zwölf Verbandsräte gewinnen und wurde abgewählt. Er schaffte es nicht einmal in die Stichwahl. Neuer VG-Vorsitzender ist Auras Rathauschef Wolfgang Blum. Auch über die Wahl des ersten Stellvertreters musste eine Stichwahl entscheiden.
Zu Beginn der konstituierenden Gemeinschaftsversammlung richtete der Noch-Vorsitzende Peter Paul an die neu gewählten Mitglieder Frank Pechmann und Matthias König (beide Burgsinn), Albrecht Christ und Hilmar Wirthmann (beide Aura), Armin Pfeifroth (Fellen) und Alexander Otte (Mittelsinn) einen Willkommensgruß. Alle anderen Kollegen saßen bereits in der abgelaufenen Wahlperiode im Gremium oder agierten als Stellvertreter. Paul gab der Hoffnung auf gute Entscheidungen zum Wohle der Bürger im Sinngrund Ausdruck und zeigte sich zuversichtlich auf ein harmonisches Miteinander.
Die Wahl des Gemeinschaftsvorsitzenden lag in den Händen des VG-Geschäftsleiters Michael Schnall und seiner Kollegen Karl Schelbert und Ina Neuf. Überraschend wurden mit Zita Baur, Peter Paul, Wolfgang Blum und Robert Herold gleich vier Kandidaten ins Rennen geschickt. Beim dritten vorgeschlagenen Bewerber warf Ernst Müller ein, den Vorsitz alle zwei Jahre zu wechseln und zudem damit das „Wir-Gefühl“ zu stärken. Schnall gab dazu fundiert Auskunft, dass der Vorsitzende auf die Dauer von sechs Jahren gewählt wird und ein Abwechseln nicht möglich ist. Der erste Urnengang hatte folgendes Ergebnis: Blum vier Stimmen, Paul (3), Baur (2) und Herold (4).
Da niemand der Bewerber die erforderliche Mehrheit von sieben Stimmen erreichte, sollte die Stichwahl zwischen Blum und Herold die Entscheidung bringen. Mit acht Stimmen setzte sich Auras Bürgermeister Wolfgang Blum gegen die fünf Stimmen von Robert Herold durch und ist neuer VG-Gemeinschaftsvorsitzender. Blum bedankte sich für die Unterstützung und versprach, die VG weiter voranzubringen. Sein Credo zielte auf ein verbessertes Zusammenwirken der fünf Gemeinden und an der optimierten Außendarstellung der VG-Verwaltung. Durch das ILEK-Projekt sollen über die Sinngrund-Allianz gemeinsam Projekte auf den Weg gebracht werden. Seiner Idee zufolge könnte ein Feuerwehr-Bedarfsplan sinngrundweit aufgestellt werden und eine Tagsüber-Feuerwehr-Bereitschaft die Sicherheit gewährleisten. Mit dem Dank an seinen Vorgänger Peter Paul für sechs Jahre gute Arbeit bot er dem Gremium eine gute Zusammenarbeit an.
Peter Paul verzichtete
Auch für die Wahl des ersten Stellvertreters waren wieder zwei Wahlgänge erforderlich. Hierzu wurden die Bürgermeister Zita Baur, Peter Paul und Robert Herold nominiert. Das Ergebnis von Baur (zwei Stimmen), Paul (6) und Herold (5) war wieder keine Entscheidung, sodass zwischen den beiden Stimmenmeisten eine Stichwahl für Klarheit sorgen musste. Neuer erster Stellvertreter ist Burgsinns Bürgermeister Robert Herold, der sieben Stimmen auf sich vereinen konnte; Paul brachte es auf sechs.
Zusätzlich war wie in der Vergangenheit die Wahl eines zweiten Stellvertreters angesetzt. Hierfür wurde nur der Hut von Zita Baur in den Ring geworfen. Den Vorschlag für Peter Paul lehnte dieser dankend ab. Die Wahl brachte neun Stimmen für Fellens Bürgermeisterin Zita Baur, Peter Paul (2), Oskar Weber (1) sowie einen ungültigen Stimmzettel.