Im März war dem Wasserwirtschaftsamt eine starke Schaumentwicklung am Auslauf der Kläranlage in Esselbach gemeldet worden. Nach Messungen wurde Entwarnung gegeben, da keine kritischen Werte bestimmt wurden. Insbesondere wurden keine Tenside festgestellt, die Hauptbestandteile von Reinigungsmitteln sind, wie sie beispielsweise vom produzierenden Gewerbe im Esselbacher Industriegebiet Bärnroth eingesetzt werden.
Dort erfolgt eine Vorklärung der Industrieabwässer, bevor sie in die Kläranlage eingeleitet werden. Das Wasserwirtschaftsamt prüft aktuell die Prozesse des Betriebs. In der Verbandsversammlung des Abwasserverband Esselbachgrund (AVE) am Mittwoch im Feuerwehrhaus Esselbach sprach sich Verbandsrat Thomas Fuhrmann zusätzlich für unangemeldete Eigenkontrollen der geklärten Industrieabwässer im Unternehmen durch den Klärwärter aus. Diese sind vertraglich möglich und sollen demnächst beginnen.
Einleitung muss verlegt werden
Vom Landratsamt Main-Spessart wurde zunächst vorgegeben, dass die Einleitung der geklärten Abwässer aus der Kläranlage neu etwa 200 Meter unterhalb der jetzigen Einleitungsstelle erfolgen soll. Im Rahmen eines Ortstermins konnte eine andere Lösung gefunden werden. Die Einleitung erfolgt aktuell nach dem Nachklärteich bisher für etwa zehn Meter in den Steinmarker Bach. Neu sieht die Planung nun vor, dass etwas oberhalb der Brücke direkt in den Wachenbach eingeleitet wird. Zusätzlich verpflichtet sich die Gemeinde Esselbach, die Ufer 60 Meter ober- und unterhalb zu erhalten und nicht zu verändern.
Kämmerer Heiko Müller stellte den Haushalt für das Jahr 2022 vor. Das Gesamtvolumen liegt bei 377.000 Euro. Es wird eine Betriebskostenumlage in Höhe von 310.000 Euro von den beiden Mitgliedsgemeinden erhoben, die sich entsprechend der Anteile der Hauswasserverbräuche errechnet. Esselbach zahlt 60,96 Prozent, also 188.965 Euro, Bischbrunn 39,04 Prozent, was 121.035 Euro entspricht. Haushaltssatzung und Finanzplan wurden einstimmig beschlossen.
Wechsel bei Projektleitung
Vorsitzender Wilhelm Väth informierte über den Wechsel der Zuständigkeit in der VG Marktheidenfeld. Dort führt nun Andreas Voß die Verwaltungs- und Kassengeschäfte. Neue Projektleiterin des Büros Hydro-Ingenieure für den AVE ist Kirsten Claußen. Ihr wurde die Kläranlage in einem ersten Termin vorgestellt. In der Kläranlage wurden die Treppe für den Tropfkörper montiert und undichte Leitungen unterhalb des Tropfkörpers und defekte Geländer ausgetauscht. Im Frühjahr erfolgte die Entsorgung des Klärschlamms durch die beauftragte Firma Wedel Umweltdienste.
Aufgrund eines Bescheides des Landratsamts ist die Nitratbelastung durch die Kläranlage zu hoch und es müssen in einer Variantenstudie Verbesserungen eruiert werden. Von der Versammlung gab es einmütige Zustimmung für ein Angebot des Büros Hydro-Ingenieure aus Darmstadt in Höhe von 22.062,60 Euro.
Gutachten zum Beton
Ebenso einstimmig wurde an das Sachverständigenbüro mplan in Wörrstadt ein Betongutachten im Tropfkörperbereich für 7144 Euro vergeben. Mitte August 2021 hatte es für eine Woche einen Störfall bei der Tropfkörperanlage gegeben.
Das Gremium beschloss ferner, sich an einer Zusammenarbeit im Datenschutz zu beteiligen. Volker Noe von der Firma Octothorpe wurde vom Ratsgremium zum externen Datenschutzbeauftragten bestellt.