Umlagen von insgesamt 1,45 Millionen Euro müssen die sechs Mitgliedsgemeinden des Abwasserzweckverbands "Zellinger Becken" in diesem Jahr bezahlen. Das entspricht dem ungedeckten Bedarf des einstimmig verabschiedeten Haushalts. Er sieht Einnahmen und Ausgaben von 1,46 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt vor, den laufenden Ausgaben. Der Vermögenshaushalt umfasst 581 368 Euro für Investitionen.
Wichtigstes Vorhaben ist die Erneuerung des Hauptsammlers am Zellinger Schwimmbad mit Kosten von 180 000 Euro. Diese werden nur auf die ihn nutzenden Gemeinden Zellingen, Erlabrunn und Leinach umgelegt. Die anderen Investitionen müssen Himmelstadt, Retzstadt und Thüngersheim mitfinanzieren. Im Vermögenshaushalt sind auch rund 175 000 Euro zur Tilgung von Krediten und Darlehen eingeplant.
Bei einer Verschuldung von insgesamt 2,3 Millionen Euro (Stand 1. Januar 2020) sind knapp 63 000 Euro Zinsen fällig, die im Verwaltungshaushalt berücksichtigt sind. Diesen bestimmen die Betriebskosten der Kläranlage und der großen Abwasserkanäle sowie die Personalkosten von rund 320 000 Euro. Für Klärschlammentsorgung sind wieder 80 000 Euro eingeplant. Unklar ist, ob der Verband in diesem Jahr die Abwasserabgabe von 73 000 Euro bezahlen muss. In den Vorjahren erließ das Landratsamt keinen Bescheid.
Aus dem Vorjahr blieben rund 192 400 Euro übrig
Zusammen mit nicht benötigten Planungs- und Sachverständigenkosten sowie verschiedenen Einsparungen, unter anderem bei Unterhalt, Fällmitteln und Laborbedarf, ergab sich im Haushaltsjahr 2020 ein Überschuss von 192 400 Euro, den Kämmerin Maria Stamm über die allgemeine Rücklage ins Haushaltsjahr 2021 übertragen konnte.
Für Einnahmen im Verwaltungshaushalt, über die Umlage der Gemeinden hinaus, sorgen 12 000 Euro Einspeisevergütung aus dem Strom des Blockheizkraftwerkes und 12 300 Euro für den Strom der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Betriebsgebäudes.
Markt Zellingen schultert weitaus größten Anteil
Die Umlage der Mitgliedsgemeinden von 1,237 Millionen Euro für den Verwaltungshaushalt sinkt gegenüber dem Vorjahr um rund 5000 Euro. Die Gemeinde Erlabrunn zahlt 73 568 Euro, die Gemeinde Leinach 219 524 Euro, der Markt Zellingen 596 996 Euro, die Gemeinde Himmelstadt 115 252 Euro, die Gemeinde Thüngersheim 150 776 Euro und das Kommunalunternehmen Retzstadt 80 902 Euro. Die Investitionsumlage von 213 800 Euro wird folgendermaßen aufgeteilt: Erlabrunn 62 873 Euro, Leinach 63 481 Euro, Zellingen 72 442 Euro, Himmelstadt 3076 Euro, Thüngersheim 9562 Euro und Retzstadt 2366 Euro.
Nach dem Beschluss des Haushalts durch die Verbandsversammlung – Rückfragen gab es nicht, nachdem im Bürgermeisterausschuss fünf Tage zuvor eine Vorbesprechung des Zahlenwerkes erfolgt war – lobte Abwassermeister Thomas Hemmelmann die 2020 erfolgte Ersatzbeschaffung für das Betriebsfahrzeug. Der gebraucht gekaufte Kleintransporter mit Kran erleichtere die tägliche Arbeit erheblich.