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GEMÜNDEN: Ä Tönnschen, please!

GEMÜNDEN

Ä Tönnschen, please!

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    Das Fest der Feste rückt unverkennbar näher. Fährt man dieser Tage durch den Landkreis, kann man staunend feststellen, wie allenthalben die Lichtlein blitzen. Millionenfach flammen und blinken anheimelnd die LED-Lämpchen, womöglich billig in Fernost von Kinderhändchen zusammengesteckt . . .

    Dazu kommt in diesem Jahr in Main-Spessart eine besondere Art von Weihnachtsschmuck: braune und schwarzen Tonnen zuhauf am Wegesrand. Das ist die vorgezogene Bescherung vom Mülltonnentausch, weil in einigen Gebieten die neuen Tonnen nicht kommen, aber in anderen Gebieten die alten auch seit Wochen nicht abgeholt werden. „Früher war mehr Lametta“, stellt Opa Hoppenstedt in Loriots Weihnachtsgeschichte bitter fest. Heuer sind mehr Tonnen. Somit erfüllt sich der bekannte sächsische Wunsch „Ä Tännschen, please!“ abgewandelt als Tönnschen bei manchen nicht und bei manchen überreich.

    Da jetzt viele Haushalte vier statt zwei Tonnen haben, muss der Karli dem Landratsamt noch sagen: So wird das nix mit der Müllvermeidung!

    So schön die Weihnachtsbräuche in Main-Spessart mit Tännchen und Tönnchen auch sind, in fernen Ländern weiß man damit nicht unbedingt etwas anzufangen. So versuchte eine junge Gemündenerin neulich, ihren Besuch aus Taiwan mit dem Brauchtum vertraut zu machen, indem sie ihnen Lebkuchen buk. Was wunderte sich die junge Frau, als die Gäste nach dem Servieren der Lebkuchen begannen, die Oblaten abzukratzen. Man mag in Taiwan alles mögliche essen, auf keinen Fall aber das (vermeintliche) Backpapier!

    Eher nichts wird es mit einer neuen bzw. besseren Straße als Weihnachtsgeschenk für die Massenbucher, war eine Erkenntnis der Stadtratssitzung am Montag. Eine weitere kam vom Bürgermeister Jürgen Lippert, der dem Dorf eine Insellage zusprach.

    Das erinnerte den Karli an einen Roman vom Johannes Mario Simmel: „Niemand ist eine Insel“. Massenbuch also schon. Fehlen nur noch der Sandstrand und die Palmen.

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