Nun muss die Gemeinde Esselbach doch Geld für die Festhalle in die Hand nehmen. Aber nicht für die Modernisierung von Küche und Toiletten, wie Jan Eichner in der vergangenen Sitzung angeregt hatte, sondern für eine neue Lüftungs- und Heizungsanlage. Bürgermeister Richard Roos informierte am Dienstagabend das Gremium im Feuerwehrhaus, dass eine neue Richtlinie den Austausch erforderlich mache. Und zwar schnell, wenn nach der Corona-Pandemie dort wieder Veranstaltungen stattfinden sollen.
Roos: "Die gesamte Heizungs- und Lüftungsanlage im Keller aus dem Jahr 1975 muss ausgebaut und eine neue eingebaut werden." Für den Ausbau brauche man auch eine Fachfirma, weil die Lüftungsklappen Asbest enthielten. Im Haushaltsplan 2021 sind für das Vorhaben "erstmal 100 000 Euro eingesetzt". Immerhin, so der Bürgermeister, könne die Gemeinde mit einer 50-prozentigen Förderung rechnen.
Dorfgemeinschaftshaus als größter Posten
Weitere Überraschungen barg der von den VG-Kämmerern Simon Pfeufer und Heiko Müller vorgestellte und bereits vorberatene Haushaltsplan für 2021 nicht mehr. Er wurde einstimmig abgesegnet. Mit einem Gesamtvolumen von 6 621 594 Euro liegt er um 1,2 Millionen Euro über dem vom Vorjahr, was im Wesentlichen an der 71-prozentigen Steigerung des Vermögenshaushalts auf 2 414 856 Euro liegt. Mit dem Dorfgemeinschaftshaus in Esselbach (mit Außenanlage heuer 1,4 Millionen Euro), der Platzgestaltung in Kredenbach (105 000 Euro), der Generalsanierung der Alten Schule in Kredenbach (275 000 Euro), der Anzahlung fürs neue Feuerwehrauto (95 000 Euro) und dem Anbau ans Feuerwehrhaus in Steinmark (heuer 100 000 Euro) schlagen einige große Investitionen zu Buche.
Heiko Müller wies bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt besonders auf die hohen Umlagebelastungen (Kreisumlage 1,058 Millionen Euro, VG-Umlage 330 000 Euro) hin. Die Aussichten in den kommenden Jahren seien hier düster und, so machte Bürgermeister Roos deutlich, würden die finanziellen Spielräume der Gemeinde erheblich einschränken. Roos verwies auf den Krankenhausneubau des Landkreises, die sanierungsbedürftige Mittelschule in Marktheidenfeld und die Sanierung des VG-Verwaltungsgebäudes. All dies werde sich in den Umlagen niederschlagen.
Hohe Nachfrage nach Bauplätzen
Kurz diskutiert wurde das Thema Bauplätze, hier wurden vor allem Forderungen laut, auch in Steinmark bald ein Angebot zu machen. Richard Roos bestätigte, dass die Nachfrage groß sei, auch für das noch zu erschließende Baugebiet Am Trieb III in Esselbach. Die Gemeinde werde sich in den nächsten Jahren um weitere Flächen bemühen. Der Bürgermeister verwies darauf, dass für Gewerbeflächen ähnliches gelte – für das Areal am Welzengraben seien schon mehr Anfragen da als Fläche vorhanden.
Zur Kenntnis genommen hat der Gemeinderat die Baukostenermittlung für den Anbau der neuen Fahrzeughalle für die Feuerwehr in Steinmark. Für das Bauwerk selbst sind brutto 165 833 Euro kalkuliert, für die Baunebenkosten 32 832 Euro und für die Außenanlagen 13 123 Euro. Die Baugenehmigung für das Projekt steht allerdings noch aus.
Großprojekt soll im Sommer fertig werden
Der Sitzung im Feuerwehrhaus vorangegangen war ein Ortstermin auf der Baustelle des Dorfgemeinschaftshauses. Hier erfolgten unter anderem weitere Vergaben, damit das Projekt im Sommer wirklich wie geplant abgeschlossen werden kann. So übernimmt den Innenputz im Neubau die Firma Rügemer aus Eisingen für 32 292 Euro und den Innenputz im Altbau die Esselbacher Firma Stahl (60 595 Euro). Das Parkett im Neubau legt die Esselbacher Schreinerei Klaus Väth (17 139 Euro) und die Holzleistenfassade erstellt für 50 235 Euro die Firma Wentdorf-Bulheller (Bad Königshofen).
Schließlich wurden noch die Unterfangung der Nachbarscheune (Siegler Bau, Lohr) für 14 632 Euro, die Schreinerarbeiten samt Türen im Neubau (Heußlein, Billingshausen) für 95 160 Euro und die Kupferblecheinfassungen für die Fenster (Hammer, Arnstein) für 12 443 Euro beauftragt.
Für insgesamt 8000 Euro wurden außerdem Schreiner-, Glaser- und Malerarbeiten zur Umwandlung der Garage an der Kredenbacher Schule in einen Ausstellungsraum für die alte Feuerwehrspritze genehmigt.