(jg)Der Name der Firma „Spessarttraum“ steht nicht nur im Landkreis Main-Spessart für Qualität und Beständigkeit. Mit dem Unternehmen eng verbunden ist der Name des Firmengründers Alexander Pflugbeil. Der Seniorchef feiert an diesem Mittwoch im Kreise seiner Familie seinen 85. Geburtstag.
Neue Heimat im Spessart
Pflugbeil wurde am 15. Oktober 1923 in Zittau in Sachsen geboren, wo er auch aufwuchs. Mit 17 Jahren meldete er sich freiwillig zur Wehrmacht. Nach dem Krieg fand die Familie in Rengersbrunn eine neue Heimat, deren Landschaft sie an das Erzgebirge erinnerte. Arbeit fand Pflugbeil in der Fellener Baumschule Hornung, er leitete in Stuttgart ein Lebensmittelgeschäft und führte später in Ruppertshütten seinen eigenen Gemischtwarenladen.
In der Freizeit spielte „Alex“ Pflugbeil Fußball; er war ein gefürchteter Torwart. Bei einem Fußballerball verliebte er sich in Agnes Werthmann, die er 1951 heiratete. Ein Sohn und eine Tochter hat das Paar. Beruflich ging es dann steil bergauf: Während Agnes Pflugbeil mit ihren Schwiegereltern die Gaststätte im eigenen Haus im Wallfahrtsort Rengersbrunn führte, reiste der junge Ehemann als Handelsvertreter für Bettfedern durch die Lande. Als sein Arbeitgeber in Konkurs ging, machten sich Agnes und Alexander Pflugbeil 1958 mit einer Bettfedern- und Daunendeckenfabrik mit nur zwei Mitarbeitern selbstständig.
Bald wurde die erste Erweiterung der Fabrikanlage erforderlich. 1972 wurde der Betrieb noch einmal vergrößert. In den 60er Jahren war die Firma „Spessarttraum“ bereits weit über die Grenzen Rengersbrunns hinaus bekannt. 20 Jahre später hatte die Firma zwischen 50 und 60 Mitarbeiter. 1995 übergaben Agnes und Alexander Pflugbeil den Betrieb an Sohn Max. Zu diesem Zeitpunkt war Tochter Ursula bereits Geschäftsführerin des Lohrer Bettenhauses, so konnten sich Agnes und Alexander Pflugbeil aus der Firma zurückziehen. Im Juli dieses Jahr feierte der Betrieb das 50-jährige Bestehen.
Ruhestand in Bad Kissingen
Seit einigen Jahren lebt das Ehepaar Pflugbeil in der Kurstadt Bad Kissingen, wo es bis vor zwei Jahren die Beschäftigung mit Tauben, Fischen und 20 Zwerghühnern auf seiner kleinen „Ranch“ genoss. Seit 1971 gehört Pflugbeil dem Kissinger Fliegerclub an, der ihn mit der goldenen Verdienstmedaille auszeichnete. Auch die Rengersbrunner Feuerwehr, die Kreisverkehrswacht, der Tennisclub und die Sportgemeinschaft Burgsinn zeichneten Pflugbeil aus.
Da Alexander Pflugbeil keine gesundheitlichen Probleme hat – das schreibt er unter anderem der hervorragenden Küche seiner Frau zu – ist er ein viel beschäftigter Mann. Trotzdem stattet er mit seiner Frau Rengersbrunn und der Familie, zu der mittlerweile vier Enkel und zwei Urenkel gehören, oft einen Besuch ab.