Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Karlstadt
Icon Pfeil nach unten

KARLSTADT: Als Charlie Chaplin ein Lichtlein anzündete

KARLSTADT

Als Charlie Chaplin ein Lichtlein anzündete

    • |
    • |
    Täuschend echt: Marc Sigmund schlüpfte in mehreren Stummfilm-Szenen in die Rolle des unvergessenen Charlie Chaplin.
    Täuschend echt: Marc Sigmund schlüpfte in mehreren Stummfilm-Szenen in die Rolle des unvergessenen Charlie Chaplin. Foto: Foto: GÜNTER ROTH

    „Sooooo schöööön kann Weihnachten sein . . . muss aber nicht!“ Im Karlstadter Theater in der Gerbergasse bereitete das Sixpack mit Werner Hofmann, Gerlinde Heßler, Marc Sigmund, Marion und Sina Mahlo sowie Bernd Werkmeister mit ihrer Mischung aus Musik, Kabarett und Comedy ihrem begeisterten Publikum eine ganz besondere Bescherung.

    Marc Sigmund gehört schon seit einiger Zeit zur Stammbesetzung der Theaterbühne Karlstadt, seine ureigenste Fähigkeit zu Mimik und Gestik ist seitdem hinreichend bekannt. In seinen Kurzauftritten als Charlie Chaplin aber hat er jetzt ein neues Glanzlicht gesetzt. Die passende Figur ist ihm einfach gegeben und er hat sicher auch sein Vorbild ausgiebig studiert. So sind ihm denn auch Parodien gelungen, die seine Vorstellung sehr nahe an den großen Meister des Stummfilms herangeführt haben. Charlies ganz besondere Mischung aus Schüchternheit, scheinbarer Hilflosigkeit und Charme konnte Sigmund überzeugend imitieren.

    Gleich mehrere musikalische Sahnehäubchen boten Marion Mahlo und Bernd Werkmeister mit beschwingten und besinnlichen Welthits wie „Winter Wonderland“, „Lean on me“ oder „When I need you“. Obwohl gesundheitlich nicht ganz fit, bezauberte Marion mit ihrem Gesang und Bernd Werkmeister bewies einmal mehr seine Virtuosität auf der Gitarre. Zweimal spielte er im Duett mit Marions Tochter Sina. Diese erfreute zusätzlich mit mehreren pfiffigen und frechen Gedichten und Geschichten rund um Weihnachten.

    In ungemein vielseitiger Garderobe zeigte sich Werner Hofmann: mal im knallroten, zweireihigen Anzug mit opulenter Krawatte aus Weihnachtskugeln, mal in protzigem glänzendem Grau, zum Schluss im altmodischen Anzug seiner Figur „Hermann“ mit völlig unpassender Weihnachtsmannmütze. So plauderte er über gescheiterte Bürgermeisterkandidaten aus Zellingen oder Arnstein, wollte als Weihnachtsgeschenk Dessous von Stockleb über Amazon bestellen und die mittlerweile eingeschlafenen Karlstadter Weihnachtstage unter dem Motto „Tote Hose – bei uns ist nix los!“ vermarkten.

    Ohne Hermann und Hermine geht nichts – auch nicht im Advent. So machten sich Werner Hofmann und Gerlinde Heßler mit Zipfelmütze zum bekannten Outfit ihre eigenen Gedanken zur Weihnachtszeit. Damit man angesichts der Vielzahl von Angeboten nicht ins Abseits gerät, sollte man mit den Festvorbereitungen beizeiten beginnen, wenn das Freibad schließt und es bei Aldi die ersten Dresdener Stollen gibt. Wenn das Fest endlich da ist, flüchtet man doch lieber bis zum 7. Januar nach Gran Canaria, um dort am Strand bei der Krippe aus Sand „Leise rieselt der Schnee“ zu singen.

    Dann gab es noch den Sketch von Gerlinde Heßlar. Skurril und nachdenklich stimmend zugleich trat sie als hochschwangere Maria 2013 auf. Eine Niederkunft in Karlstadt ist – nicht zuletzt wegen der fehlenden Geburtshilfe – für Flüchtlinge ohne Versicherungskarte nicht so leicht. Wenn man sich zudem über die Vaterschaft nicht ganz so sicher ist, bleibt womöglich nur der Obdachlosen-Container oder ein leer stehender Bauernhof in der Rhön.

    Insgesamt boten die Sechs eine bunte Mischung aus Geblödel, Provokationen, toller Musik und herrlichem Slapstick. Und jetzt ist Zeit für die wirklich besinnliche Phase des Weihnachtsfestes!

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden