Mit der Weihe von Ambo und Altar fand die Erneuerung der Harrbacher Filialkirche St. Antonius von Padua ihren feierlichen Abschluss. Zahlreiche Gläubige und Ehrengäste wohnten der besonderen Zeremonie mit Weihbischof Ulrich Boom bei.
Der vom Wernfelder Steinmetzbetrieb Hans Dittmeier geschaffene Altar aus fein gemustertem roten Sandstein wurde mit Weihwasser besprengt und heiligem Öl gesalbt, bevor an den vier Ecken des Altartisches und in seiner Mitte der Weihrauch entzündet wurde. Am Ambo werde das Wort Gottes verkündet, und der Altar sei das Sinnbild Christi in unserer Mitte, sagte Bischof Boom, „unverrückbar wie Jesus in seiner Treue“. In den Altar eingelassen sind die Reliquien der Heiligen Kilian, Viktoria und Veneranda.
Dekan und Pfarrer Leo Brand freute sich, dass Bischof Boom auch eine der kleinen Filialgemeinden der Pfarreiengemeinschaft Heiliger Jakobus besuche, zu der die Pfarreien Karlburg, Rohrbach und Wiesenfeld gehören. Zusammen mit Pater Beda Zilch und Diakon Friedbert Fries konzelebrierte er den Wortgottesdienst und die Eucharistiefeier.
Empfang im Partyzelt
Für den anschließenden Empfang hatten die Harrbacher extra ein Partyzelt aufgebaut, in das auch der Gottesdienst auf einen Bildschirm übertragen wurde. Bischof Boom suchte das Gespräch mit den Gläubigen und den Verantwortlichen, die vor Ort die gelungene Innenrenovierung der 1681 eingeweihten kleinen Dorfkirche ausführten (wir berichteten ausführlich).
Architekt Armin Kraus zeigte sich sehr zufrieden mit den Ausführungen, die das barocke Dorfkirchlein in neuem Glanz erstrahlen lassen. Der neue Ambo und der dem Volk zugewandte Altar brächten trotzdem die historischen Proportionen zur Geltung. Auch die bisweilen umstrittene Entscheidung, den Ambo zwischen den Hochaltar und den neuen Altar in eine Reihe zu stellen, sei bei der endgültigen Betrachtung richtig gewesen, erklärte Kraus. Eine seitliche Position hätte die Wahrnehmung des gesamten auf Symmetrie angelegten Bildes gestört.
Im Prinzip sei die mit 170 000 Euro veranschlagte Maßnahme so gelaufen, wie sie geplant gewesen war, sagte Architekt Kraus. Schön sei, dass bei den Altaraufbauten die weiße Dispersionsfarbe entfernt werden konnte und jetzt die ursprüngliche grünliche und rötliche Farbgebung den Charakter der Kirche wieder besser unterstreiche.
Küsterin Agnes Zelder war erleichtert, dass die Organisation gut geklappt hat und dass trotz der Verzögerungen wegen des Winterwetters alle Arbeiten fristgerecht erledigt wurden: „Der letzte Handwerker ist vorgestern früh raus.“ Auch die Festgäste konnten anfangs noch den Farbgeruch wahrnehmen, der später vom Weihrauchduft abgelöst wurde.
Zufrieden äußerte sich auch Steinmetz Hans Dittmeier über sein Werk, dessen Ursprung genau gegenüber von Harrbach auf der anderen Mainseite liegt: „Dort im Kammerforststeinbruch haben wir den Stein gefunden, der als Altar zwei Tonnen wiegt und jetzt die Harrbacher Kirche ziert.“
Etwas betrübt aber humorvoll reagierte er darauf, dass Bischof Boom den blank geschliffenen roten Sandstein großzügig mit dem heiligen Öl salbte: „Das geht nimmer raus.“
ONLINE-TIPP
Lesen Sie auch einen Bericht über die Renovierungsarbeiten unter www.mainpost.de/regional/main-spessart/gemuenden.