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STETTEN: Alter Stockbrunnen wurde wiedererweckt

STETTEN

Alter Stockbrunnen wurde wiedererweckt

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    Schon im ersten Sommer wurde der Stettener Stockbrunnen zu einem beliebten Treffpunkt für junge Familien.
    Schon im ersten Sommer wurde der Stettener Stockbrunnen zu einem beliebten Treffpunkt für junge Familien. Foto: Foto: Günter Roth

    Mit dem Stockbrunnen ist jetzt in Stetten ein kleines Wahrzeichen und ehemaliger Treffpunkt der Dorfjugend wieder aus einem fast 50-jährigen Dornröschenschlaf erwacht. Möglich gemacht haben das Georg Riedmann und seine Stockbrunnenfreunde sowie der Obst- und Gartenbauverein Stetten. Mit einer kleinen Feier wurde der Ort jetzt offiziell der Öffentlichkeit zurückgegeben.

    Erstmals erwähnt wurde der Stockbrunnen im Jahr des Schwedeneinfalls 1631. Über Generationen hinweg versorgte er nicht nur Menschen und Vieh mit Wasser, er war zusätzlich tagsüber Spielplatz und abends belebter oder manchmal auch verschwiegener Rückzugsort für junge Pärchen. Hier wurde ganz gewiss in den Jahrhunderten so mancher Grundstein für eine spätere Ehe gelegt. Riedmann berichtete bei der Wiedereröffnung, dass er noch in seiner Kindheit jeden Tag mit seinen Freunden zum Spielen hierhergekommen sei.

    In den 1960er Jahren legte man allerdings nicht mehr so viel Wert auf dererlei nostalgischen Zeitvertreib. Vielmehr wurde der ehrwürdige Stockbrunnen im Zuge des Baus der neuen Kläranlage zugeschüttet. Das Wasser kam ja inzwischen aus der Leitung, und zu seinen Freunden fuhr man mit dem Auto.

    Doch Georg Riedmann, der direkt daneben wohnt, machte sich vor einigen Jahren auf die Suche nach dem alten Brunnen. Er und seine Nachbarn – die heutigen Stockbrunnenfreunde – organisierten kleine Straßenfeste und finanzierten damit die Suche nach dem alten Brunnen. Hilfe kam auch von dem damaligen Stadtrat Alban Sauer. Mithilfe eines kleinen Baggers wurden alte Einfassungssteine gefunden und freigelegt. Der Bauunternehmer Bernd Schmitt erstellte die jetzt neue steinerne Fassung.

    Nachdem Riedmann und seine Freunde mit Bronzefiguren und anderen Gestaltungselementen schon einen Anfang gemacht hatten, sollte nun mit viel Eigenleistung, privaten Spenden und Zuschüssen der Stadt Karlstadt das Umfeld planvoll verschönert werden. Dazu brachte auch Luitgard Gerhard, die Vorsitzende des OGV die Möglichkeiten ihres Vereins mit ein. Dieser suchte schon seit einiger Zeit einen passenden Platz für eine Kneippanlage. Bald war klar, am Stockbrunnen ist hierfür der rechte Ort. Nach Entwürfen von Michael Wurm entstand schließlich im Anschluss an den Brunnen eine wunderschön gestaltete kleine Wasseranlage.

    Die wurde, obwohl sie noch gar nicht vollständig fertiggestellt war, augenblicklich bevölkert. Schon während des gesamten Sommers tummelten sich hier Familien mit Kindern im und am Wasser, andere machten es sich auf den Bänken unter den Bäumen bequem. Auch die Bänke wurden von Stettener Bürgern gestiftet.

    Zur Eröffnung beim diesjährigen Stockbrunnenfest stellte der „Vater des Brunnens“ Riedmann die Geschichte sowie den Fortgang der Wiederherstellung vor und dankte den Sponsoren, Helfern und der Stadt Karlstadt. Selbstverständlich flossen die Einnahmen des Festes – einschließlich die von den verkauften Pflanzen aus dem Garten von Diakon Edgar Burkard – in weitere Gestaltungsmaßnahmen. Gemeinsam mit der kleinen Julia, der Tochter des Bauunternehmers Wurm, durchschnitten Luitgard Gerhard und Georg Riedmann feierlich das Band, um den neuen wiedererwachten Stockbrunnen der Öffentlichkeit zu übergeben.

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