Ein Teddy mit einem grünen Band um den Hals: Mit diesem Symbol-Kuscheltier macht das Kinderhospiz Sternenzelt auf den Tag der Kinderhospizarbeit am Donnerstag, 10. Februar, aufmerksam. "Die grünen Bänder sind für lebensverkürzend erkrankte Kinder und ihre Angehörigen das, was für HIV-Kranke die rote Schleife am Welt-Aidstag ist: ein sichtbares Zeichen gesellschaftlicher Solidarität", erläutert Dagmar Pfeuffer, Leiterin des ambulanten Dienstes und Koordinatorin des Kinderhospiz Sternenzelt in einer Pressemitteilung des Vereins.
„Öffentliche Anteilnahme und Aufmerksamkeit sind sehr wichtig für die betroffenen Familien. Denn neben einem extrem herausfordernden Alltag haben die Familien, die ein lebensverkürzend erkranktes Kind in ihrer Mitte haben, zusätzlich mit sozialer Isolation zu kämpfen. Das hat sich in der Pandemiesituation noch verschärft“, erklärt Dagmar Pfeuffer. „Zum Tag der Kinderhospizarbeit wollen wir ins Bewusstsein rufen, wie wichtig die Arbeit von Kinderhospizeinrichtungen und ihren speziell geschulten Mitarbeitenden für die betroffenen Familien ist.“
Solidarität zeigen mit grünem Band
Solidarität zu zeigen ist am 10. Februar ganz einfach: mit einem grünen Band. „Wer am Tag der Kinderhospizarbeit ein grünes Bändchen trägt – an der Tasche, am Revers oder am Auto, der sagt betroffenen Familien dadurch: ‚Ihr seid nicht allein‘ – ein unendlich wertvolles Zeichen für alle, die ein solches Schicksal meistern müssen“, ergänzt Sabine Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz (BVKH), die die deutschlandweite Teddy-Aktion ins Leben gerufen hat: Der Dachverband hat in den vergangenen Wochen Teddys an zahlreiche seiner Mitgliedseinrichtungen verschickt, heißt es in der Mitteilung.
Wer ein Zeichen für die lebensverkürzend erkrankten Kinder und die Menschen setzen möchte, die jeden Tag im Jahr, mit ihrer Arbeit in ambulanten und stationären Kinderhospizeinrichtungen die betroffenen Familien unterstützen, ist willkommen, ein Foto von sich mit grünem Band oder vom symbolischen Teddybären unter #tagderkinderhospizarbeit, #bvkh und @bundesverbandkinderhospiz in den sozialen Medien zu posten.
Unterstützung für zwölf Familien
Derzeit unterstützt das Kinderhospiz Sternenzelt etwa zwölf Familien mit einem Kind, das so schwer krank ist, dass es wohl nicht erwachsen werden wird. „Im vergangenen Jahr haben wir insgesamt 18 Familien im Main-Spessart und angrenzenden Gebieten versorgt,“ so Koordinatorin Astrid Scherger. Sie ist gelernte Kinderkrankenschwester, hat unter anderem eine Weiterbildung in „Pädiatrischer Palliative Care“ absolviert und plant die Einsätze der ehrenamtlichen Mitarbeitenden.
Außerdem übernimmt sie die Erstberatung der betroffenen Familien. „Dabei klären wir, welche Art der Unterstützung jeweils passend ist“, erläutert Scherger. Manches Mal bräuchten die Eltern Hilfe bei der Betreuung der gesunden Geschwister, manches Mal beschäftigten sich die Mitarbeiter des Hospizdienstes mit dem erkrankten Kind. Und wieder anderen Eltern helfe es am meisten, bei den Hospizmitarbeitern einfach einmal ein offenes Ohr für ihre Nöte und Sorgen zu finden.
Umfangreiche Spezialschulungen
Die Mitarbeiter des Kinderhospizdienstes haben sich laut Sternenzelt-Mitteilung allesamt durch umfangreiche Spezial-Schulungen intensiv auf die Begleitung von lebensverkürzend erkrankten Kindern und ihren Familien vorbereitet. „Immer wieder ergeben sich dabei für unsere Mitarbeitenden auch herausfordernde, schwierige Situationen – etwa, wenn ein krankes Kind verstirbt, das sie seit Jahren kennen“, so Astrid Scherger. „Dann biete ich Gespräche und Begleitung an – und nicht zuletzt gibt es für sie auch Supervision.“
KinderhospizdienstIn Deutschland gibt es rund 50 000 Kinder und Jugendliche, die so schwer krank, dass sie vermutlich das Erwachsenenalter nicht erreichen werden. Etwa 5000 von ihnen versterben jedes Jahr an einer lebensverkürzenden Erkrankung. In Marktheidenfeld begleitet das Kinderhospiz Sternenzelt seit 2010 Familien, die ein Kind mit einer lebensverkürzenden Erkrankung in ihrer Mitte haben.Mehr zur Arbeit des Kinderhospiz Sternenzelt Mainfranken e.V. unter www.kinderhospiz-sternenzelt.deQuelle: Kinderhospiz Sternenzelt