Amanda trug blond. Ein wenig kam sich die Nilpferddame da vor wie Wolfgang Petry, oder auch Thomas Gottschalk, tatsächlich aber schlüpfte sie beim Open-Air zum Jubiläum "1200 Jahre Himmelstadt" ein wenig verfrüht in die Rolle des Christkinds und wünschte Frohe Weihnaaaachten!".
"Vom Himmel hoch, da komm ich her. All überall auf den Spitzen sah ich Himmelstadt blitzen", ließ Bauchredner Sebastian Reich seine "rechte Hand" sagen, als er per Handy einen Selfie-Grußfilm für Facebook drehte. Das war einer der Höhepunkt seines Best-of-Programms zum Jubiläum und des letzten Open-Air-Auftritts des Jahres.
Das Publikum miteinbezogen
Dass es im Laufe des zweistündigen Programms ein wenig frisch wurde, störte die 400 Zuschauerinnen und Zuschauer auf der ausverkauften Mainlände nicht, die meisten waren entsprechend ausgerüstet. Zudem bezogen Sebastian Reich und seine Figuren ins Programm ein, ließen sie etwa "Schubi-Dubi-Du" singen.

Es gehe ihr nicht gut, schickte Sebastian Reich, den manche noch als Pierre Ruby oder gar als Zauberer kennen dürften, voraus. Gleich am Anfang kam die Nilpferddame mit Perücke als Christkind auf die Bühne. Und begrüßte die Zuschauer – "die Kleinen, die Großen, die Verheirateten und die Glücklichen". Bürgermeister Herbert Hemmelmann bekam besondere Aufmerksamkeit: "Herbert, lass mich dein Mon Cherie sein."
Auch aktuelle Themen wie Homeschooling fehlten nicht, Amanda unterrichtete die Nachbarskinder im Schnellrechnen und der Muttersprache Deutsch – die heiße so, weil der Vater nicht zu Wort kommt.
Glückloses Glücksschwein Pig Nic
Zwischendurch, als Amanda mal auf das "stille Örtchen" musste, dummerweise erst mit offenem Mikrofon, plauderte Sebastian Reich aus dem Nähkästchen, wie das so ist, wenn man seit über einem Jahrzehnt etwas bei "Fasenacht in Franken" auftritt, einer Sendung mit einer Einschaltquote von 4,5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern. Viele erkennen ihn auf der Straße, wissen aber seinen Namen nicht. In seinem Wohnort ist das anders, da strahlen ihn etwa Verkäuferinnen hinter der Theke an, halten zwei Gratisscheiben Edamer-Käse hoch und sagen "für Amanda".
Nicht fehlen durfte im "Best-of" das glücklose Glücksschwein Pig Nic aus rosa Marzipan. Das redet bekanntlich deutlich weniger als Amanda und antwortet oft mit einem abgehackten "Nö". Den Rat von Sebastian, "sehen Sie es mal positiv", negierte es prompt mit "positiv ist gerade ganz schlecht". Auch der neue Job, Glücksbringer für die Würzburger Kickers, nun ja. Doch dann konnte der Bauchredner seine Figur dazu überreden, für den zweiten Teil der Show ein Lied einzustudieren. Da sang Pig Nic dann "ich wollte wie mein Opa sein, der war ein großes Schwein" - a star is born – und verließ glücklich die Bühne.
Großer Andrang bei der Autogrammstunde
Amanda versuchte sich mit Glückskeksen und ihren Sprüchen – "ist die Blume genickt, war der Schmetterling zu dick" - und verbat sich, das Sebastian ihr auf der Nase rumtanze, was der kommentierte: "Platz genug wär ja". Zudem wollte sie unbedingt ihren Führerschein machen, die improvisierte Fahrstunde endete passend zu ihrem schier unstillbaren Hunger "willkommen bei McDonalds".

Auch der Abend mit dem Best-of-Programm musste irgendwann enden. Ohne Zugabe kamen der Bauchredner und die Nilpferdame natürlich nicht von der Bühne und am Ende gab es als kleines Dankeschön auch Frankenwein von Bürgermeister Herbert Hemmelmann und Lob: "Ich habe selten so gelacht". Natürlich wollte Amanda etwas vom Wein abhaben. Doch dann mussten Sebastian Reich und Amanda von der Bühne, die in der Pause wegen des schieren Andrangs abgebrochene Autogrammstunde fortsetzen.
