„Unser Angelsportverein gehört nun zum Club der Sechzigjährigen, und das ist in der Tat schon etwas Besonderes“, sagte Vorsitzender Manfred Seubert beim Kommers des Angelsportvereins Gemünden. „Geschichte und Geschichten“ haben sich den sechs Jahrzehnten um den Verein entwickelt, der den runden Geburtstag mit dem alljährlichen Anglerfest feierte.
„Es waren 16 junge Gemünnemer Burschen“, die laut Manfred Seubert am 13. Februar 1955 den Angelsportverein Gemünden aus der Taufe hoben. Einziges noch lebendes Gründungsmitglied ist Horst Hartmann, der den bebilderten Geschichtsvortrag über den Verein mit Spannung verfolgte. Zwei Jahre nach der Vereinsgründung verfügte der Angelsportverein über einen Baggersee, in dem als Erstbesatz ein Zentner zweisömmeriger Karpfen eingesetzt wurden und ein Jahr später geangelt werden konnten.
Das jähe Ende des Vereinssees kam 1961, als die Stadt Gemünden aus Mangel an anderen Unterbringungsmöglichkeiten Müll am Ufer des Sees ablagerte. „Das Wasser des Sees verwandelte sich zu einer Kloake und es kam zum Fischsterben“, daran erinnerte Seubert in seinem Vortrag. Erst 19 Jahre später konnte der Verein von der Stadt den heutigen Vereinssee pachten und zu einem der schönsten Flecken für Erholungssuchende in Gemünden ausbauen. Doch nicht nur der Anglersee am Hofweg, unmittelbar am Fahrradweg nach Schaippach gelegen, bietet den Petrijüngern Gelegenheit ihrem Hobby nachzugehen. So erwarb der Verein vor Jahren ein Fischrecht an der Wern und am Altenbach, zusammen mit einem Grundstück und einer Schutzhütte.
Seit jeher unterhält der Verein gute Beziehungen zu den Nachbarvereinen aus Hammelburg, Gräfendorf, Langenprozelten, Wernfeld, Lohr, Gambach und Eußenheim. Mit deren Mitgliedern finden regelmäßige Treffen und Veranstaltungen statt. Das gute Verhältnis bekräftigten die Vereinsvorstände, die mit der Fischerzunft Gemünden, dem ESV der Fördergemeinschaft Hochwasserhilfe und der Feuerwehr nahezu vollzählig am Festkommers teilnahmen.
Wasser, Fische und Angeln waren nach den Worten von Bürgermeister Jürgen Lippert schon immer ein bestimmender Teil im Leben der Menschen, nicht nur in Gemünden. Sie waren wichtig für die Ernährung der Menschen. Im Angelsport spiele das heute eher eine untergeordnete Rolle. Dafür biete das Angeln eine hervorragende Gelegenheit, Kinder und Jugendliche an die Natur heranzuführen. Natur- und Gewässerschutz gehören mit zu den wichtigsten Aufgaben der Angelsportvereine.
Vorsitzender Seubert ehrte 13 Vereinsmitglieder für deren lange Zugehörigkeit: Horst Hartmann (60 Jahre), Gert Völker (40), Andreas Beck, Rainer Götz, Stefan Hausner, Albert Konrad, Dietmar Nees, Peter Schieber, Rainer Schieber und Manfred Seubert (alle 25) sowie Rainer Beitel, Boris Grob und Roger Betz (15).