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MITTELSINN: Anonyme Beisetzung unter der „Friedenslinde“

MITTELSINN

Anonyme Beisetzung unter der „Friedenslinde“

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    Mittelsinn bietet viele Bestattungsarten an, wie die unter der Friedenslinde. Bürgermeister Peter Paul (Mitte) mit den Bauhofmitarbeitern Karl Krämer (rechts) und Helmut Sachs.
    Mittelsinn bietet viele Bestattungsarten an, wie die unter der Friedenslinde. Bürgermeister Peter Paul (Mitte) mit den Bauhofmitarbeitern Karl Krämer (rechts) und Helmut Sachs. Foto: Foto: Jürgen Gabel

    Die Gemeinde stellt sich dem Wandel in der Bestattungskultur. Bürgermeister Peter Paul unterstrich in einem Pressegespräch, dass im Mittelsinner Friedhof viele Bestattungsarten möglich sind.

    Außer den üblichen Erdbestattungen in Einzel-/Doppel- oder Urnengräbern bietet die Gemeinde nun eine Beisetzung unter der „Friedenslinde“ direkt neben der Aussegnungshalle an, so der Bürgermeister. Dort kann man sich anonym beisetzen lassen, sodass künftig keine Grabpflege anfällt. Ein kleiner Gedenkstein ist trotzdem zulässig. Diese Variante dürfte besonders die Hinterbliebenen ansprechen, die nicht mehr in Mittelsinn oder Umgebung leben, oder wenn die Grabpflege nicht mehr geleistet werden kann. Außerdem können dort mittellose Verstorbene bestattet werden. Insgesamt werden unter der „Friedenslinde“ zwölf Urnengräber Platz finden.

    Paul erklärte weiter, dass seine Gemeinde eine Neuerung zulässt: So ist die Kommune damit einverstanden, die Einfassung um die Grabstelle zu entfernen und nur den Grabstein stehen zu lassen. Damit bleibt das Grab als solches bestehen, allerdings entfällt die künftige Grabpflege. „Niemand muss in einen Friedwald ausweichen“, sagte Paul.

    Er gab zu, dass es Wettbewerb mit Friedwäldern oder Ruheforsten gebe und empfiehlt, bevor eine „auswärtige Bestattung“ in Betracht gezogen werde, Informationen bei ihm oder der Verwaltung über die örtlichen Beisetzungsmöglichkeiten einzuholen. Häufig werde die Trauerbewältigung, die für viele Hinterbliebene ausschließlich an einer Grabstätte erfolgen könne, unterschätzt. Bei der Beisetzung im örtlichen Friedhof bestehe diese Möglichkeit.

    Im Beisein des Bauhofs stellte der Bürgermeister die vollständig sanierte Aussegnungshalle vor. Nach fünf Jahrzehnten war der Betonfußboden der Vorhalle brüchig geworden. Die Bauhofmitarbeiter stemmten den Beton ab, nahmen eine Neubetonierung der Fläche vor und belegten diese mit Granitplatten. Die Aussegnungshalle wurde komplett saniert und mit einem dezenten Anstrich versehen. Zusätzlich verfügt das Gebäude über eine Kühlzelle für den Sommer.

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