Der Konkurrenzdruck war zu groß: Die Aral-Tankstelle in der Luitpoldstraße in Marktheidenfeld wird zum 12. Januar geschlossen. Wirtschaftliche Gründe hätten den Ausschlag für diese Entscheidung gegeben, sagte Tobias Wolny, Pressesprecher von BP/Aral, am Montag auf Anfrage der Main-Post. Für die Tankstelle sei das Marktumfeld in der jüngsten Vergangenheit zunehmend schwieriger geworden – vor allem durch den „neuen Wettbewerber“.
Wolny meint damit die HEM-Tankstelle am Kreisel Äußerer Ring/Karbacher Straße, die vor etwa einem Jahr eröffnet wurde. Die Deutsche Tamoil GmbH, die deutschlandweit rund 200 Stationen unter den Marken HEM und GO betreibt, bietet Diesel und Benzin teilweise um mehrere Cent günstiger an als andere Konzerne – auch in Marktheidenfeld. Für die direkt an der Ortsdurchfahrt/B 8 gelegene Aral-Tankstelle hatte das die unangenehme Folge, dass die Kunden peu ? peu „abgewandert“ sind und ihre Autos bei HEM betankt haben.
Was aus dem Areal in der Luitpoldstraße nach der Tankstellen-Schließung wird, ist derzeit noch unklar. BP/Aral-Sprecher Wolny sagte, er könne keine Prognose zur Zukunft des Standorts abgeben, da gegenwärtig Verhandlungen liefen. Denkbar sind aber zwei Optionen: Die eine ist die, dass ein anderes Unternehmen aus der Branche das Gelände kauft und die Tankstelle unter anderem Namen wieder aufmacht. Variante Nummer zwei wäre ein kompletter Rückbau der Tankstelle; dann würde die Fläche mit Sicherheit für ganz andere Zwecke genutzt.
Wohin die Reise geht, weiß auch bei der Stadt Marktheidenfeld niemand. Ordnungsamtsleiter Harald Michalke sagte am Montag, ihm liege bislang noch nicht einmal eine Gewerbeabmeldung vor – geschweige denn der Antrag eines neuen Interessenten.
Während über die Perspektive des Terrains in der Luitpoldstraße noch eifrig gerungen wird, herrscht bei Tankstellenpächter Mathias Griebel bereits Klarheit in ganz persönlicher Hinsicht: Er, der am Montag wegen einer Schulung nicht für nähere Auskünfte zu erreichen war, wird laut BP/Aral-Sprecher Tobias Wolny Marktheidenfeld den Rücken kehren und eine Tankstelle in Würzburg pachten.