„Das letzte Mal, dass wir in so großer Anzahl zusammen waren, war vor 40 Jahren bei der Abschlussprüfung an der Staatlichen Realschule in Gemünden“, eröffnete der Organisator des Treffens, Martin Amtmann, die Veranstaltung. Eingeschult 1964 in der „Staatlichen Mittelschule für Knaben und Mädchen“, wie die Schule damals hieß, sah das Schülerleben noch ganz anders aus. „Schulbeginn war um 7.30 Uhr und Unterricht an sechs Tagen in der Woche“, erinnerte Amtmann.
So fand auch ein Teil der Abschlussprüfungen an einem Samstag statt. In Deutsch setzte sich die reine Knabenklasse über fünf Stunden mit einem Aufsatz zum Thema „Spannungen zwischen Jung und Alt: Wie entstehen sie und wie können sie überwunden werden?“ auseinander.
Mitten in ihre Schulzeit fielen der Umzug und die Umbenennung der Mittelschule in „Staatliche Realschule Gemünden am Main“. Im Laufe des Schuljahres 1964/65 wurde das jetzige Gebäude in der Kolpingstraße 7 bezogen.
Doch nicht nur die ehemaligen Realschüler hatten eine Reihe von Erinnerungen, die sie bei ihrem Treffen am Samstag durch alte Fotos unterstützt wieder in Erinnerung brachten. Auch Konrektor Lothar Rieß gab so manche Anekdote zum Besten.
„Man kann feststellen, dass der Erwerb der Mittleren Reife vor 40 Jahren für jeden von uns eine sehr gute Voraussetzung für unseren späteren Berufsweg war“, unterstrich Martin Amtmann. Aus allen ist etwas geworden, berichtete er und verwies auf die erfolgreichen Bemühungen des damaligen Klassenlehrers Lothar Rieß. „Über die gesamten vier Jahre hat er uns engagiert und mit viel Begeisterung besonders in den berufsnahen Fächern Buchführung, Kaufmännisches Rechnen und Wirtschaftslehre auf unser späteres Berufsleben vorbereitet“. Mit einem Präsent bedankten sich die Ehemaligen bei Rieß.
„Was ist aus uns in 40 Jahren geworden?“, diese Frage beantworteten die ehemaligen Realschüler in einer persönlichen Vorstellung: Martin Amtmann (Karsbach, jetzt Bad Kissingen), Zweigstellenleiter Raiffeisenbank Bad Kissingen und später bei einer Steuerberatungsgesellschaft; Alfred Andres (Obersinn), Oberinspektor bei der VG Burgsinn; August Bauer (Langenprozelten, jetzt Andernach), Oberstleutnant bei der Bundeswehr; Wolfgang Ebert (Neuendorf, jetzt Aschaffenburg-Damm) Beamter im gehobenen Dienst Deutsche Bahn AG; Ruthard Friedel (Frammersbach, jetzt Hösbach), Justizamtsrat in Aschaffenburg; Wolfgang Hepp (Gemünden), Inspektor gehobener Dienst bei der AOK; Werner Imhof (Langenprozelten, jetzt Adelsberg), Bankdirektor Sparda-Bank Würzburg; Karl-Heinz Kirsch (Frammersbach), Geschäftsführer Kirsch Bau GmbH.
Winfried Koberstein (Schonderfeld, jetzt Gräfendorf), Leiter Finanz- und Rechnungswesen, Fa. Schäfer-Noell; Gustav Konrad (Rieneck), Kämmerer Stadt Rieneck; Günther Krista (Lohr), Justizamtmann Würzburg; Werner Michel (Gemünden, jetzt Estenfeld), Abteilungsleiter Dresdner Bank Würzburg; Joachim Mock (Burgsinn), selbstständiger Immobilienmakler; Karl Mühlrath (Gössenheim, jetzt Rieneck), Polizeibeamter; Volker Müller (Lohr), selbstständiger Krankengymnast und Physiotherapeut; Günther Patzner (Frammersbach), Amtmann bei der BfA in Aschaffenburg.
Theodor Ruf (Lohr, jetzt Aschaffenburg), Studiendirektor am Friedrich-Dessauer-Gymnasium in Aschaffenburg; Herbert Pferr (Wiesthal, jetzt Sackenbach), Inhaber des Ford-Autohauses; Werner Rüb (Gemünden, jetzt Höllrich), Leiter der Finanzbuchhaltung bei der Firma Pawlowsky; Edgar Schüttler (Wiesthal, jetzt Uettingen), Beamter im gehobenen Dienst Deutsche Bahn AG; Thomas Stadtler (Sackenbach), Abteilungsleiter Bosch Rexroth.
In einer Schweigeminute gedachten die Schuljubilare ihrer inzwischen gestorbenen Mitschüler Peter Fischer und Michael Welzenbach (beide Gemünden) sowie Harald Würges (Lohr).