Rund 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren zur Bürgerversammlung in die Festhalle in Billingshausen gekommen. Bürgermeister Achim Müller informierte im Beisein des Gemeinderates über realisierte, laufende und anstehende Projekte sowie den Haushalt und die Rücklagen der Gemeinde. Schwerpunkt der Versammlung war der Neuausbau der Ortsdurchfahrt in Billingshausen inklusive dem Gehsteigneubau und der Erneuerung des Abwasserkanals und der Wasserleitung. Die Maßnahme beginnt 2022 und dauert voraussichtlich zwei Jahre.
Uli Schebler vom Planungsbüro BRS erläuterte die geplante Baumaßnahme. Sie erfolgt in zwei Bauabschnitten, zunächst vom Ortsrand aus Birkenfeld kommend bis zum Dorfplatz, dann von hier bis zum Ortsrand Richtung Zellingen. Das Projekt wird von der Gemeinde Birkenfeld realisiert und vom staatlichen Bauamt begleitet und gefördert. Besondere Schwierigkeit ist die Enge der Straße. Sie wird 5,50 bis 6,50 Meter breit, der Gehsteig auf einer Seite 1,50 Meter breit.
Idee: Höhere Bordsteine zum Schutz vor Laster
Schrammborde und Abstandsstreifen auf der gegenüberliegenden Straßenseite sind vorgesehen. Auch die Bushaltestelle wird ausgebaut. Da einige Gebäude denkmalgeschützt sind und manche Häuser einen Gewölbekeller zur Straßenseite haben, werden im Vorfeld die Statik überprüft und die Keller abgestützt. Der Kanal auf der ein Kilometer langen Strecke wird komplett erneuert und in die Mitte der Rollspur gelegt. Auch die Hausanschlüsse werden erneuert.
Die Umleitung des Verkehrs erfolgt weiträumig. Lediglich der Busverkehr kann über Nebenstraßen durch Billingshausen erfolgen. Einige Anwohnerinnen fragten, ob es möglich sei, dass der Bordstein an gefährlichen Stellen erhöht werden kann, um zu verhindern, dass Lastkraftwagen auf den Gehsteig fahren und sowohl Fußgänger als auch Gebäude besser geschützt werden. Das wolle man prüfen lassen, so Bürgermeister Müller. Barbara Mayer regte an, die Randbepflanzung am Gehsteig zu erhalten. Gernot Mayer sprach eine mögliche Halteverbotsregelung im Bereich der höchsten Straßenstelle an. Frieder Hüsam regte an, die Hinweisschilder für die Umfahrung auch in ausländischer Sprache abzufassen.
Viele Projekte durchgeführt und in Planung
Realisiert wurden seit 2019 in Billingshausen der Umbau des Feuerwehrhauses sowie die Anschaffung eines Tragspritzenfahrzeugs. Für den gemeindlichen Bauhof wurden einige Fahrzeuge und Werkzeuge ersetzt und neu beschafft. In Birkenfeld wurde die Leichenhalle saniert und in Teilen neu gebaut und das Rathaus renoviert. Zahlreiche Kanal- und Wasserleitungen wurden erneuert. Die Billingshäuser Straße wurde neu ausgebaut. Im Dezember 2019 erfolgte der Beschluss des Bebauungsplans "Am Berg". Aktuell wird der Trinkwasserbrunnen am Katzenstein saniert, außerdem ein Vertrag mit der Telekom über den Glasfaserausbau in beiden Ortsteilen unterzeichnet.
Anstehende Projekte sind die Innenentwicklung im Bereich der Brunnenstraße, der Umbau der Festhalle in Billingshausen zum Dorfgemeinschaftshaus, das Baugebiet "Am Gründlein II" sowie am alten Sportplatz, die Schaffung von Bauplätzen in Billingshausen und die Sanierung der Brückenbauwerke. Für die Erneuerung der Lüftungs- und Heizungsanlage in der Egerbachhalle wird derzeit ein Konzept erstellt und es laufen Gespräche mit der Kirchenstiftung über den Kauf des Kindergartens. Weiterhin stehen die Sanierung der Kanal- und Wasserleitung im Wiesenweg, der Regiestraße, der Neubaustraße, der Scheidengasse und der Bergstraße sowie die Erneuerung der Trinkwasserhochbehälter an.
Zahlen und FaktenIhren Hauptwohnsitz haben in Birkenfeld 1658 Einwohner und in Billingshausen 518 Einwohner (Stand: 17. November 2021). Die Einnahmen beliefen sich auf 2,53 Millionen Euro (2019), 2,94 Millionen Euro (2020) und 2,67 Millionen Euro (19. November 2021). Die Ausgaben und Hauptinvestitionen der letzten drei Jahre betrugen 6,35 Millionen Euro, der Eigenanteil der Gemeinde dabei 4,85 Millionen Euro. Die Rücklagen beliefen sich zum 1. Januar 2021 auf 3,06 Millionen Euro.(ges)