Farbenfroh zeigten sich Gäste, Kunstschaffende und ihre Werke bei der Eröffnung im Atelier Holzmühle (von links, vorne): Bezirksrätin Rosa Behon, Melanie Schlichtig (Fachbereichsleitung Mainfränkische Werkstätten, Eva (Künstlerin), Kuratorin der Ausstellung Sara Förster, Madeleine Leube (Sozialpädagogin Mainfränkische Werkstätten), Ernst Jossberger (Behindertenbeauftragter Landkreis Würzburg), Landrat Thomas Eberth sowie (hinten von links): Simon Haupt (Geschäftsführer Mainfränkische Werkstätten), Leslie (Künstler), Bernd Fromm (Künstler), Alvaro Fernandez (Mainfränkische Werkstätten), Lukas Hassler (Künstler) und Dieter Körber (Geschäftsführer Mainfränkische Werkstätten).Foto: Elfriede Streitenberger
Kunst ist Leben und Freundschaft, so umschrieb der Künstler Lukas Hassler bei der Eröffnung der Ausstellung "Farbenfroh – Leben ist Farbe, Farbe ist Leben" seine Wahrnehmung als Künstler in der Kursgruppe von Josef Förster.
Seit 2015 haben Kulturschaffende der Mainfränkischen Werkstätten Kurse bei Josef Förster (1948-2023) in seinem Atelier in der Holzmühle Remlingen besucht. Nun sind dort vielseitige Malereien der Kursteilnehmenden im Dialog mit Malereien von Josef Förster zu sehen. Nach seinem überraschenden Tod hat seine jüngste Tochter Sara Förster am Samstag als Kuratorin die Ausstellung mit Werken aus den letzten beiden Kursen ihres Vaters und den Kunstschaffenden im Rahmen des Kulturherbstes Würzburg eröffnet.
Vier der insgesamt 17 beteiligten Künstlerinnen und Künstler stellten ihre Werke bei der Vernissage selbst vor (von links): Manuel Hauck (Mitglied vom Mainfranken Trio), Alvaro Fernandez (Mainfränkische Werkstätten) und die Künstler Leslie, Eva, Bernd und Lukas.Foto: Elfriede Streitenberger
Die Mainfränkischen Werkstätten sind eine gemeinnützige Einrichtung, deren Aufgabe die Integration und Inklusion von Menschen mit Behinderung ist. Der Wunsch von Josef Förster war immer, so Sara Förster, die Kunstwerke nach dem Kurs in die Welt zu bringen und zu zeigen. Ausgestellt werden Bilder und Metallarbeiten.
Josef Förster hat in seiner Malerei mit gegenständlichen Themen begonnen und sich über die Jahre ganz der Farbmalerei gewidmet. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Werken seiner Kurse wider. Waren die Bilder aus dem Jahr 2022 noch mit Tieren und gegenständlichen Motiven, hat sich der Kurs im Jahr darauf ganz auf das Spiel mit Formen und Farben eingelassen.
Die Bilder wurden in der so genannten Petersburger Hängung angebracht, eine Technik, bei der Kunstwerke dicht und in großen Gruppen an der Wand aufgehängt werden. Dabei hängen die Bilder meist von der Fußleiste bis zur Decke und bedecken die gesamte Wandfläche.Foto: Elfriede Streitenberger
Das Ausstellungskonzept, dass sich der Raum und die Bilder zusammenfügen und gegenseitig bereichern, wurde aus den Augen des Betrachters wunderbar umgesetzt. Die große Wand der Atelier-Scheune hat Sara Förster nach der Petersburger Hängung gestaltet. Ein auf den ersten Blick wildes und vielleicht zusammenhanglos anmutende Gebilde. Doch wer mit Zeit und Ruhe vor der Wand verweilte, konnte entdecken, wie der Blick wandert und die Bilder in immer neue Verbindungen bringt, etwa durch Farben, die harmonieren.
Das Malen gilt auch als Therapie zur Entspannung, birgt aber auch die Chance, sich neu und anders zu erleben. Für die Zeit des kreativen Tätigseins tritt die Behinderung der Kunstschaffenden in den Hintergrund und das Selbstvertrauen wird gestärkt. Und so war die Scheune der Holzmühle gefüllt mit Farben und Formen und überglücklichen Kunstschaffenden.
Nach der offiziellen Eröffnung durch Landrat Thomas Eberth und Madeleine Leube, Sozialpädagogin der Werkstätten, hatten die zahlreichen Gäste Gelegenheit, sich mit den Kunstschaffenden, Leslie, Eva, Bernd und Lukas zu unterhalten. Betreut wird das Kunstprojekt in Zukunft vom Künstler Alvaro Fernandez.
Musikalisch wurde die Vernissage von der Band "Das Mainfränkische Trio" umrahmt (von links): Adreano La Rosa (Gesang), Günter Wittmann (Gitarre) und Manuel Hauck (Gitarre).Foto: Elfriede Streitenberger
Die Gäste hatten nach der Vernissage die möglichkeit mit den Künstlern über ihre Bilder zu prechen. Leslie Guse im Gespräch mit einem GastFoto: Elfriede Streitenberger
As Kuratorin und jüngste Tochter von Josef Förster eröffnete Sara Förster die Ausstellung und gab einen kurzen Einblick in die Arbeiten ihres Vaters Josef Förster.Foto: Elfriede Streitenberger
Eines der farbenfrohen Werke.Foto: Elfriede Streitenberger
Werke aus der Ausstellung "Farbenfroh - Leben ist Farbe, Farbe ist Leben" mit Künstlerinnen und Künstlern aus den Mainfränkischen Werkstätten.Foto: Elfriede Streitenberger