Zur Eröffnung der vom Gemündener Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel erworbenen Ausstellung "Helmut Schmidt - Hanseat - Staatsmann – Weltbürger" waren 25 Besucher in das Kulturhaus gekommen, unter ihnen Bürgermeister Jürgen Lippert und weitere kommunale Mandatsträger aus der Region. Die Fotografien zeigen Szenen aus neun Jahrzehnten des ehemaligen Bundeskanzlers, die mit Zitaten von ihm und seiner Ehefrau Loki ergänzt und kommentiert sind.
So erhält der Betrachter einen Eindruck von der Weltsicht des Hanseaten, der die Nachkriegsgeschichte Deutschlands maßgeblich mitgeprägt hat. Bei einer kurzen Video-Vorführung konnten sich die Gäste vor Ort auch visuell und akustisch von der außergewöhnlichen Rhetorik des späteren Verlegers der Wochenzeitung "Die Zeit" überzeugen.
Pflichtbewusst, pragmatisch und weitsichtig
"Er war nicht nur ein kluger Kopf, er konnte auch im richtigen Moment polarisieren", sagte Rützel, "ob 1962 als zupackender Krisenmanager bei der Sturmflut in Hamburg, als sachkundiger Verteidigungsminister oder später, von 1974 bis 1982, als Bundeskanzler in Zeiten von RAF-Terror und Nato-Doppelbeschluss." Stets seien seine Handlungen und Entscheidungen pflichtbewusst, pragmatisch und weitsichtig gewesen.
Wie vielseitig die Interessen und Begabungen Schmidts waren, aber auch das Leben im privaten Umfeld und im Hamburger Reihenhaus, thematisieren die 20 Tafeln unter Stichworten wie: "Der Hanseat", "Partner und Vater", "Der Unbeugsame", "Die Kanzlerschaft" oder "Der Kunstsinnige".
Die Ausstellung ist noch bis Donnerstag, 28. November, zu den üblichen Öffnungszeiten im Kulturhaus in der Obertorstraße zu sehen und wird später in weiteren Orten der Landkreise Main-Spessart und Miltenberg gezeigt.