Nach 84 Jahren erfolgreicher Unternehmensgeschichte geben Ernst Stahl und sein Sohn Andreas ihr Autohaus auf. Für Ernst Stahl bedeutet das auch den Einstand in den wohlverdienten Ruhestand. Für das Autohaus Bauer in Erlenbach eine glückliche Fügung: Denn so steht ihnen das Gebäude in der Georg-Mayr-Straße bald zur Verfügung.
Der Platz im Gewerbegebiet Erlenbach wurde für das Autohaus Bauer einfach zu klein und eine Vergrößerung am aktuellen Standort war nahezu unmöglich. Darum wird Auto-Bauer ab dem 1. Juli die Geschäfte des Ford-Händlers übernehmen und fortführen.
Allerdings bedarf es in den Räumen in Marktheidenfeld erst einiger Umbaumaßnahmen. In dieser Zeit wird Auto-Bauer parallel an beiden Standorten vertreten sein. Der Umbau wird eine Herausforderung für den Familienbetrieb werden, denn mit Citroën, DS, Seat und Ford gilt es, den Vorgaben von vier Herstellern zu entsprechen. „Die Hersteller schreiben teilweise sogar vor, welche Größen bei Fliesen und Lampen für die Präsentationsflächen verwendet werden dürfen“, erklärt Inhaber Ludwig Bauer.
Nach und nach wird man mit den insgesamt 20 Mitarbeitern nach Marktheidenfeld ziehen. Die zehn Mitarbeiter des Ford-Händlers werden alle übernommen, sodass man zukünftig mit fünf Kfz-Meistern am Standort vertreten sein wird.
Für das Autohaus Stahl geht eine lange Ära zu Ende. Bereits 1932 eröffnete Ernst Stahls Vater den Betrieb und verkaufte Motorräder. „Dort gab es beispielsweise DKW und Horex zu kaufen“, erinnert sich Ernst Stahl. Mit 18 Jahren stieg der heute 76-jährige Kfz-Meister in den elterlichen Betrieb ein. Seit 1964 ist Stahl Ford-Händler und zog 1970 mit dem Geschäft in die Georg-Mayr-Straße nach Marktheidenfeld.
So gesehen ist das Autohaus Bauer fast noch ein junges Familienunternehmen. Seine Geschichte reicht bis ins Jahr 1986 zurück. „Es ging in einer Scheune in Karbach los“, erzählt Ludwig Bauer. Im gleichen Jahr erhielt er den Citroën-Partnervertrag und zog nach Marktheidenfeld.
„In einer Scheune in Karbach ging es los.“
Ludwig Bauer, Inhaber des Autohauses Bauer
Wie bei den meisten Händlern war es auch bei Bauer so, dass man durch Veränderungen und anhaltenden Erfolg die Geschäftsräume vergrößern musste. Im neuen Gewerbegebiet Erlenbach fand man schließlich den Platz für ein Autohaus mit großen Ausstellungs- und Werkstattflächen. Vor einem Jahr erhielt Auto-Bauer den Seat-Händlervertrag, dadurch stießen sie mit ihren räumlichen Ressourcen an ihre Grenzen.
Die nahe Zukunft liegt in den Händen der Brüder Julian (Verkaufsleiter, 33 Jahre) und Moritz Bauer (Serviceleiter, 24 Jahre). Beide sind in der Branche nicht unbekannt, denn sie haben den Kfz-Meistertitel. Zudem erhielt das Autohaus beim Werkstatttest von Seat ein „excellent“ und von Citroën das Service-Prädikat „hervorragend“. Mit Johanna Bauer arbeitet auch Moritz Bauers Ehefrau als Kfz-Betriebswirtin im Betrieb. So wird, wenn die Geschäfte ab Frühjahr 2017 dann ausschließlich in Marktheidenfeld betrieben werden, auch weiterhin ein Familienbetrieb bleiben.
Das ehemalige Ford-Stahl-Gebäude an der Georg-Mayr-Straße wird nicht nur umgebaut: Vielmehr ist ein Anbau der Werkstatt geplant, um unter anderem auch dem wachsenden Reifengeschäft mit seinen Anforderungen an die Reifenlagerung gerecht zu werden. Für Gewerbetreibende wird Auto-Bauer am neuen Standort Transporter bis vier Tonnen anbieten. Die Immobilie in Erlenbach möchten die Bauers mit Ankunft in Marktheidenfeld zum Verkauf anbieten.