"Es gibt Phasen, da ist das Lager wirklich voll, aber zu Zeit verkaufen wir ziemlich viel von unserer Produktion", erklärt der Leiter der Metallwerkstatt, Hans Vornewald. Der absolute Renner sind Kinderbagger "Bodo" mit Schaufel, der Greifbagger und der Kinderkran - Traum aller Sandkastenbauarbeiter. "Wir vertreiben die Bagger über ,Manufactum', da sind wir gut ausgelastet", meint er. Das Spielzeug ist aus Stahl gefertigt und unverwüstlich. "Das hält mindestens zehn Jahre und als erstes geht dann der Holzsitz kaputt", sagt Vornewald, der die Werkstatt vor einem Jahr übernommen hat und als Hausvater in Hohenroth wohnt.
Neben Stahl verarbeiten die 13 Mitarbeiter auch Edelstahl, Eisen und Aluminium. Letzteres wird für die Klangstäbe des Windspiels verwendet. Doch zu der Produktpalette zählen auch Gebrauchsgegenstände, der Holzkohlegrill "Bruzzl" beispielsweise, der Wäschetrockner oder der Christbaumständer.
Besonders vielfältig ist das Gartensortiment mit 17 verschieden gestalteten Gartenzierstäben. Kunstvoll ist das Ende der schmiedeeisernen Stäbe mit einer Spitze oder einem Blatt verziert oder zur Schnecke gedreht. "Das ist eine Biegearbeit", erläutert Vornewald. Für die Quer- und Stützstäbe sowie Wandgitter, die den Pflanzenranken beim Klettern helfen sollen, ist eher der präzise Einsatz der Bohrmaschine erforderlich.
"Bis aufs Schweißen machen die Mitarbeiter alles selber", sagt der Leiter und zählt auf: "Sägen, bohren, entgraten, auch die ganze Oberflächenbearbeitung."
Wie es sich für Handwerker gehört, hat jeder Mitarbeiter in der Hohenrother Werkstatt seine eigene Werkzeugkiste mit Feilen und Zollstock. Andere Geräte wie Bohrer oder Schleifmaschinen werden gemeinsam benutzt - wie auch die alte Drehmaschine. "Die kommt vom Schrottplatz", erzählt Vornewald. Wieder hergerichtet, leistet die einst schon ausgemusterte Drehbank den Hohenrothern gute Dienste.
Gute Dienste leisten auch zahlreiche Hilfsmittel. Einen ganzen Schrank an Schablonen bewahrt der Leiter in der Werkstatt auf, die seinen Mitarbeitern beim Abmessen und während des Fertigungsprozesses helfen. "Wir stellen jedes Mal neue Vorrichtungen her, wenn wir ein neues Produkt ins Sortiment aufnehmen", erklärt er.
Von der Entwicklung über die Produktion bis zum Verkauf laufen alle Schritte in der Werkstatt ab. Inspiration kommt auch von außen. Bisweilen nimmt die Werkstatt Sonderwünsche von Kunden entgegen. Gerade ist ein Ehepaar da, um sich über einen maßgefertigten Rosengang für den Garten zu informieren. "Wenn der Auftrag nicht so aufwändig ist, machen wir das schon", bestätigt Vornewald.
Sein langjähriger Mitarbeiter Rüdiger Kuhlmey erinnert sich noch gut an den letzten Großauftrag: "Wir haben 3600 Rouladenspieße aus Fahrradspeichen für einen Kunden aus Lohr angefertigt. Da haben wir über einen Monat gebraucht, bis die Lieferung fertig war."
Eines der außergewöhnlichsten Projekte der Werkstatt kann an einer Garage gegenüber dem Besucherparkplatz bestaunt werden. Die so genannte bewegte Erde, die Vornewalds Vorgänger Wolfgang Zeischka entworfen hat, ist Kunstobjekt und Windmesser zugleich.