Die Steuerberater der Häuslein & Martha GmbH in Uettingen stellten am 7. Mai Insolvenzantrag wegen Zahlungsfähigkeit und Überschuldung. Die Firma mit über 20 Mitarbeitern beschäftigt sich vorwiegend mit Rohbauten und schlüsselfertigen Wohnhäusern.
Laut Guido Noll, Sekretär der Gewerkschaft IG BAU, kursieren Gerüchte, denen zufolge die Firma bewusst gegen die Wand gefahren worden sei, um "im kleinen Stil weiterzumachen". Eine Aussage gegen die sich Jürgen Häuslein energisch verwahrt. Sehr viel privates Vermögen stecke in der 1958 von seinem Vater gegründete Firma, die seit 1997 als Häuslein & Martha GmbH firmiert und deren Geschäftsführung er gemeinsam mit seinem Schwager Hans Martha innehatte.
Aber auf dem Bau sei nichts mehr zu verdienen, so Häuslein. Auch der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Hannfried Grauer, sieht die Ursache für Überschuldung und den daraus resultierenden Insolvenzantrag im allgemeinen Niedergang der Baubranche und im Speziellen in den schlechten Zahlen der jetzt vorgelegten Jahresbilanz 2000. Bis einschließlich März sei die Häuslein & Martha GmbH ihren Zahlungsverpflichtungen gegenüber der Belegschaft nachgekommen. Löhne und Gehälter für April sollen in den kommenden Tagen über vorfinanziertes Insolvenzausfallgeld angewiesen werden.
Ein Teil der Arbeitnehmer sei freigestellt. Kündigungen habe es noch keine gegeben, doch müsse diese Frage im Laufe des Monats geklärt werden. Neben der Suche nach einem konkreten Übernahme-Interessenten stehe jetzt die Fertigstellung mehrerer Baustellen im Vordergrund. Kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont: Zumindest für einige Mitarbeiter der angeschlagenen Baufirma zeichnet sich nach Grauers Worten eine Arbeits-Möglichkeit ab: "Sie könnten eventuell in einer neu-gegründeten Firma im Innenausbau beschäftigt werden." Konkrete Details könne er aber noch nicht nennen.