Seit Januar hat der Marktheidenfelder Landgasthof Baumhof-Tenne ein neues Gesicht. Besser gesagt: zwei neue Gesichter. Seit dem 1. Januar haben Nadine Jeßberger und ihr Verlobter Boris Tönnessen die Geschicke des Familienbetriebes in der Hand. Zuletzt hatten die beiden auf Teneriffa und in Zürich gearbeitet.
Eigentlich hatte Nadine nicht vor, den Betrieb von ihren Eltern Gudrun und August Jeßberger zu übernehmen. Das änderte sich, als sie Boris an der Hotelfachschule in Marburg kennenlernte. „Er wollte sich immer selbstständig machen“, erklärt Nadine und so sei der Plan gereift, nach Marktheidenfeld zurückzukehren und das Lokal weiterzuführen. Inzwischen sind die beiden sesshaft geworden, werden im August heiraten.
Nadines Eltern arbeiten nach wie vor im Betrieb mit und auch die ältere Schwester Nicole und ihr Mann helfen hin und wieder aus. Unterstützt wird die Familie zudem von drei Service- und drei Küchenaushilfen. Nur nach einem Koch suchen die Jeßbergers schon seit September vergangenen Jahres vergeblich.
„Früher waren wir vor allem auf Getränke spezialisiert. Das änderte sich nach dem Promille-Gesetz“, erinnert sich August Jeßberger, der die Gaststätte 1976 von seinen Eltern übernahm. Hätten früher die Getränke etwa 70 Prozent des Umsatzes ausgemacht und das Essen 30 Prozent, verhalte es sich inzwischen genau anders herum. Die fränkische Küche käme bei den Gästen gut an.
Und so wollen Nadine und Boris an der Grundausrichtung der Kneipe nichts ändern. „Von der Führung und vom Stil her werde ich nichts anders machen“, sagt Nadine. Sie wolle das rustikale Ambiente des Landgasthofes beibehalten. „Eine topmoderne Kneipe passt ja auch nicht in einen alten Bauernhof“, bestätigt Gudrun ihre Tochter.
Lediglich die Gaststube solle in diesem Jahr ein bisschen modernisiert werden. 2014 wollen Nadine und Boris die Zimmer renovieren und zum Teil zu Familienzimmern umbauen und zusammenlegen.
Nadine und Boris mögen an ihrem Beruf die Abwechslung, finden es toll, immer wieder neue Leute kennenzulernen. „Aber das schönste ist“, so Nadine, „wenn man merkt, dass die Gäste zufrieden sind.“