"Hallo, isch bin der Maddin", so begrüßte Kabarettist Martin Schneider sein Publikum in der ausverkauften Spessartgrotte. "Maddin", so heißt auch das neue Comedy-Programm des großen Blonden aus Hessen, bekannt aus den Fernsehsendungen "Quatsch-Comedy-Club und "Comedy Factory". Und "Maddin", so hatte man den Eindruck, ist ein Kind geblieben. Ein großes Kind, das aus seinem bewegten Leben erzählt, und das bedeutet vor allem Frauen.
So machte er schon im Alter von acht Jahren erste Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht. Mit einem weißen Papier, auf das er ein unsichtbares Pferd gemalt hatte, das erst durch einen Kuss sichtbar werde, verführte er seine angebetete Katja zu einem Kuss, der nach Nutella schmeckte. . .
Später dann wurde er "immer reifer und erotischer". Mit der Stimme von Barry White und dem Aussehen von Robert Redford sei er im Urlaub auf Kreta von einer Französisch-Lehrerin verführt worden. "Die fand ich sooo nett, des war wie Ferienkurs".
Erotische Probleme
In komischen Alltagsgeschichten erzählt "Maddin" weiter von seinen Problemen mit Frauen. So habe er einmal einen Annährungsversuch am Baggersee gewagt, der - dank eines Wespenstiches - in einen Begrüßungstanz ausartet, wie ihn die Massai in Kenia tanzen. Und vorbei war's mit der Erotik. "Schad, war so nah dran, aber wenn's um Fraue geht, gäb isch nie uff!"
Spätestens hier ist es klar: Maddin, das ist ein liebenswerter Hypochonder, der sich, mit seinen zahlreichen Neurosen durchs Leben kämpft. Schneider versteht es, diese Figur des "Maddin" perfekt umzusetzen, dies vor allem Dank seiner unvergleichlichen Mimik, den großen Augen, die manchmal wie Kinderaugen leuchten und seinem breiten Lächeln.
In fast kindlicher Naivität erzählt Maddin sein Erlebnis mit Heike, einer Bekannten eines Freundes, die mit ihrem "dunkelgrauen, flaumigen Oberlippenbart" sein Frauenbild durcheinander brachte. Und wie er die Erfahrung machen musste, dass Heike durch eine Fußmassage mit Sardinenöl auf einmal "so rollig" wurde, dass sie ihn geküsst hat. . . "Aber was solltich mache, ich konnt net nein saache, nachher biste der Held vom Feld!"
Nicht ganz ohne Folgen blieb auch die Begegnung mit Sandra auf einer Geburtstagsfeier, zu der auch der schwule Cousin Karl-Heinz geladen war. Während sich Sandra nach reichlichem Alkoholgenuss den Maddin gepackt hatte und ihn "so richtig animalisch wie eine Elchkuh geknutscht" hatte, machte sich Karl-Heinz an seinem "Hörnsche" zu schaffen. "Da habisch total Angst gekriegt, der Karl-Heinz kriegt ein Kind von mir. Des war wie ein Trauma. Wenn misch heut eine Frau küsse will, muss isch erst nach unte gucke, ob irgendwo der Karl-Heinz ist".
Und dann sind da noch die zahlreichen "Krankheiten" des Maddin, wie "Schnuppe im Sommer", oder ein mit Klopapier verstopftes Ohr. Oder eine Blutabnahme, die, man stelle sich vor, ohne Vollnarkose, so bei vollem Bewusstsein durchgeführt wurde - armer Maddin!
Krank wurde auch fast das Publikum der Spessartgrotte, krank vor lachen, denn der Maddin, der war einfach zu komisch!