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KARLSTADT: Belegärzte tragen das Karlstadter Krankenhaus

KARLSTADT

Belegärzte tragen das Karlstadter Krankenhaus

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    Wesentliche Stützen des Karlstadter Krankenhauses: Die Chirurgen Dr. Siegbert Vogel (von links), Dr. Hans-Peter Wasmer und Werner Weth.
    Wesentliche Stützen des Karlstadter Krankenhauses: Die Chirurgen Dr. Siegbert Vogel (von links), Dr. Hans-Peter Wasmer und Werner Weth. Foto: Foto: Haase

    Sollte jemand ein gutes Abitur haben und nicht wissen, was er werden soll, hier der ultimative Tipp: Gefäßchirurg. Die seien deutschlandweit extrem dünn gesät, sagen die Karlstadter Chirurgen Dr. Hans-Peter Wasmer und Werner Weth. Im Ärzteblatt sucht kein einziger eine Stelle. Dabei wäre genau ein solcher Gefäßchirurg die beste Ergänzung für ihre Gemeinschaftspraxis, die seit nunmehr 20 Jahren wesentlich zum Erhalt des Karlstadter Krankenhauses beigetragen hat.

    364 Nächte im Jahr decken drei Chirurgen den ambulanten Notdienst ab. Neben Wasmer und Weth ist Dr. Siegbert Vogel der dritte im Bunde. Er gehörte bis 2005 ebenfalls der Gemeinschaftspraxis an, machte sich dann aber alleine selbstständig. „Länger als zwei Wochen war keiner von uns in den letzten Jahren in Urlaub, das könnte man den anderen nicht zumuten“, sagt Werner Weth, einer von ihnen.

    Ans Aufhören denkt momentan keiner versichern sie, wenngleich Wasmer inzwischen die 65 erreicht hat. Weth ist 59 und Vogel 55. Doch irgendwann wird der Punkt kommen. Und es sei schwer, jemanden zu finden, der heute noch die Dienste übernimmt. Unter den Jüngeren herrsche ein anderer Geist. Dabei wäre es ihrer Meinung nach wichtig für den Bestand der Karlstadter Klinik, mehr Belegärzte zu finden.

    1993 wurde die chirurgische Gemeinschaftspraxis, die heute am Schnellertor ihren Sitz hat, gegründet. Weth war schon 1989 als Nachfolger von Dr. Diethard Andersen nach Karlstadt gekommen. Anfang der 90er Jahre sei im Gespräch gewesen, dass das Krankenhaus in Karlstadt ausgebaut wird. Wasmer, der bis dahin leitender Oberarzt an der Uniklinik Würzburg war, war als Chefarzt für Karlstadt gehandelt worden.

    Mit der ersten Gesundheitsreform starben diese Pläne. Es blieb beim Belegkrankenhaus. Die Belegärzte machen deutlich: Eigentlich ist keiner Patient des Krankenhauses, sondern der Ärzte. Diese belegen die Betten im Krankenhaus. Was das Karlstadter Krankenhaus von anderen Belegkrankenhäusern unterscheidet: Es hat einen kommunalen Träger, den Landkreis. Und es gibt nachts die Notfallversorgung. Die Würzburger Rotkreuz-Klinik beispielsweise ist ebenfalls ein Beleghaus, ist aber nachts keine Anlaufstelle für Notfälle.

    Mitbegründer der chirurgischen Gemeinschaftspraxis war Dr. Heinrich Volk. Dr. Siegbert Vogel stieß 1998 dazu. Volk hat Karlstadt 2005 verlassen. Dafür kam Dr. Thomas Maseizik, der vor etwa zwei Jahren wieder gegangen ist. Seitdem gibt es eine Kooperation mit Chefarzt Dr. Jürgen Schneider aus dem Lohrer Krankenhaus. Er hat in Karlstadt Sprechstunden und Operationstermine wahrgenommen, ist aber derzeit erkrankt.

    Wasmer und Weth haben überschlagen, dass sie in den 20 Jahren der Gemeinschaftspraxis jedes Jahr 1200 bis 1300 Operationen an stationären Patienten durchgeführt haben, macht zusammen rund 25 000 OPs. Hinzu kommen unzählige ambulante Eingriffe. Insgesamt dürfte die Praxis mehr als 70 000 verschiedene Patienten gesehen haben.

    Neben Chirurgen sind die Internisten und die Anästhesisten die beiden anderen Standbeine des Karlstadter Krankenhauses. Zu den Internisten gehören Dr. Udo Heynen, Professor Dr. Peter Langmann, Dr. Michael Dobler und Dr. Igor Turin. Sie leisten ebenfalls nächtliche Notfalldienste, allerdings nicht ambulant, sondern nur mit stationärer Aufnahme. Nächtlichen Bereitschaftsdienst leisten zudem die Anästhesisten Christian Baier und Dr. Peter Lübke.

    Seit September hat das Karlstadter Krankenhaus auch eine Hauptabteilung für Handchirurgie und plastische Chirurgie. Es handelt sich um einen Kooperation mit der Uniklinik Würzburg. Chef ist Professor Dr. Rainer Meffert.

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