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MARKTHEIDENFELD: Bembers: Ein Proll trifft „Merkozy“ im Swingerclub

MARKTHEIDENFELD

Bembers: Ein Proll trifft „Merkozy“ im Swingerclub

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    Gute Aussichten: Bembers ist schon jetzt Kult – was sein ausverkaufter Auftritt im Marktheidenfelder Lichtspielhaus bewies.
    Gute Aussichten: Bembers ist schon jetzt Kult – was sein ausverkaufter Auftritt im Marktheidenfelder Lichtspielhaus bewies. Foto: Foto: S. HASSEL

    Ey horch amol: Der Nürnberger Comedystar Roman Sörgel, besser bekannt als der Bembers, war am Montag zu Gast im ausverkauften Lichtspielhaus in Marktheidenfeld. Jung und alt waren gekommen, um ihn zu sehen – den Mundart-Kabarettisten mit den längsten Haaren, dem ungepflegtesten Vollbart und dem prolligsten Wortschatz.

    Als der Bembers die Bühne betrat, setzte er sich erst einmal auf einen der schwarzen Ledersessel und grunzte eine Weile. Der Auftakt ließ es schon vermuten: Man muss Bembers' derben Humor schon mögen, um heute lachen zu können. Das Publikum hatte diesen Humor auf jeden Fall – vor allem zum Finale hin brüllten die Gäste vor Lachen über die dreisten Geschichten, die der Franke von sich gab.

    Für seinen ein paar Minuten verspäteten Auftritt entschuldigte er sich – er habe hinter der Bühne noch schnell einen Hasen gezeichnet. „Totaler Quatsch“, gab er dann aber grinsend zu. Danach behauptete er: „Ich bin Jesus Christus und eröffne demnächst ein Nagelstudio in Marktheidenfeld“ – aber auch hier korrigierte er sich wieder: „Totaler Quatsch!“ Und dann endlich kam es: „Ich bin der Bembers.“

    Bekannt geworden ist der Kabarettist vor allem durch seine Videos auf dem Internet-Portal „YouTube“. Die Kurzfilme mögen zwar nicht besonders viel Handlung haben – man sieht immer nur eine Nahaufnahme vom Bembers mit Sonnenbrille, aufgenommen mit Fischaugeneffekt – dafür geht es in den Texten umso mehr zur Sache, so auch an diesem Montagabend in Marktheidenfeld.

    Kein Blatt vor dem Mund

    Der Komiker nahm kein Blatt vor den Mund in seinen Geschichten und auch das Publikum wurde nicht geschont. Unruhe im Publikum, beispielsweise durch umfallende Bierflaschen, kommentierte er mit: „Dumm auf die Welt gekommen, nichts dazugelernt und noch die Hälfte vergessen.“ Bei einem weiblichen Gast, der laut aufgelacht hatte, meinte er sich an die Stimme zu erinnern und fragte kurzerhand, ob sie schon mal Sex gehabt hätten.

    Aber wer den Bembers kennt, der nimmt ihm seine unflätigen Scherze nicht wirklich übel. Mehrmals zeigte er sich gastfreundlich, indem er einzelne Zuhörer auf die Bühne holte, wo sie auf dem zweiten Sessel Platz nehmen durften. Wenn sie wollten, durften sie rauchen – ja sogar sein Bier, das in einem Kasten auf dem Tisch stand, teilte der Bembers gerne. Von seinen Geschichten sei nicht zu viel verraten – aber als kleine Einschätzung sei gesagt, dass er von „halbfertigen, stinkenden, pubertierenden Menschen“, die ihm sein Leben versauen, erzählte, genau wie von seinem Stuhlgang, Erfahrungen mit einer Penispumpe und dem Besuch eines Pariser Swingerclubs, in dem er Angela Merkel und Nicolas Sarkozy begegnete.

    Mit seinem Alter Ego aus dem Internet hielt der Kabarettist ein Zwiegespräch: Der Leinwand-Bembers warf dem Live-Bembers vor, seine Videos zu vernachlässigen und störte den Auftritt, indem er Faxen machte und Zettel mit den Botschaften „I'm the real Bembers“ und „Fag ju“ in die Kamera hielt. So lange, bis der Live-Bembers die Nervensäge per Fernbedienung wegdrückte.

    Fazit: Wer direkten Humor zu schätzen weiß, für den ist der Heavy-Metal liebende Bembers genau das Richtige. So kam der Abend bei den Gästen auch hervorragend an – und der Kabarettist darf sich in Zukunft sicher über noch mehr Klicks im Internet freuen.

    ONLINE-TIPP

    Mehr Informationen über den Bembers gibt es im Internet: www.bembers.de

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