„Ich verstand mich immer als Lehrer, das war ich gerne und mit Leidenschaft.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Bernd Büttner nach vier Jahren als Leiter der Berufsschule Main-Spessart. Nach 35 Jahren im bayerischen Schulwesen wechselt er zum 1. August in die Freistellungsphase der Altersteilzeit.
Von 189 Wochen, in denen Büttner die Berufsschule leitete, sprach der stellvertretende Schulleiter Herbert Struch bei der Begrüßung. Zur Verabschiedung füllten das Berufsschulkollegium, die Sprecher der Schülermitverwaltung, Mitarbeiter des Landratsamts, der Schulausschuss des Kreistages, Vertreter von Kammern und Verbänden und Ausbildungsbetrieben die Schulaula.
Regierungspräsident Paul Beinhofer fiel es schwer, Bernd Büttner schon nach vier Jahren zu verabschieden. Er ging auf die Vita ein: Geboren wurde Bernd Büttner als Sonntagskind im Februar 1950 im Westerngrund. Er erwarb die „mittlere Reife“ und absolvierte eine Ausbildung zum Industriekaufmann. An der Uni München studierte er Wirtschaftspädagogik.
Nach der Referendarzeit in Würzburg und Bad Kissingen kam er über Kitzingen 1980 an die Berufsschule Aschaffenburg. Hier blieb er 21 Jahre und wurde zum Oberstudienrat und Studiendirektor befördert. 2001 folgte Büttner dem Ruf als Prüfer zum Studienseminar nach Nürnberg. Bernd Büttner heiratete 1977. Mit seiner Frau Sigrid hat er drei Kinder.
„Das Ende krönt das Werk“ sage Paul Beinhofer zur letzten beruflichen Veränderung Bernd Büttners: Am 1. August 2008 wurde er zum Schulleiter der Berufsschule Main-Spessart ernannt. Mit seinem geduldigen, aber konsequenten Arbeitsstil brachte er die Schule voran. Den Landkreis überzeugte er diversen Investitionen wie in die 2010 eingeweihte und 500 000 Euro teure Lehrbrauerei in Karlstadt und die Neuausstattung der Metallbauer in Lohr samt CNC gesteuerter Fräsmaschine. Zudem trieb der Schulleiter den Schüleraustausch mit Portugal, die Teilnahme am Versuch „Berufsschule Plus“ und die Technikerschule mit Erfolg voran. Büttners Nachfolger als Schulleiter sei bereits bestimmt, er dürfe ihn aber noch nicht nennen, sagte der Regierungspräsident.
„Dieser Berufsweg war dem damaligen Hauptschüler nicht unbedingt in die Wege gelegt“, bemerkte Bernd Büttner in seinen Verabschiedungsgedanken. Berufsbildung sei ihm immer wichtig gewesen, orientiert habe es sich an Leistung und Gerechtigkeit. Seine Zeit in der Lehrerausbildung habe er sehr genossen. In Nürnberg wie in Unterfranken habe er sich auf Unterstützung von Regierung und Kommune verlassen können, auch in der kurzen Zeit an der Berufsschule Main-Spessart. Dank der konstruktiven Zusammenarbeit sei vieles auf einem guten Weg. „Abschiedsworte sollen kurz sein, wie eine Liebeserklärung“, stellte Büttner fest und schloss mit „Danke für die gemeinsame Zeit“.
Grußworte und Geschenke
Sieben Grußworte und viele Geschenke – von Bocksbeuteln bis zu einer gusseisernen Figur zeigten, wie sehr der scheidende Schulleiter geschätzt wird. Das Wort ergriffen Landrat Thomas Schiebel, Walter Heußlein, Vizepräsident der Handwerkskammer Unterfranken, Jürgen Bode, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt, Susan Schubert; zweite Vorsitzende der Brauervereins Main-Spessart, Herbert Exner, Leiter Personalentwicklung bei Bosch-Rexroth, Wilhelm Ott, Sprecher der unterfränkischen Berufsschuldirektoren und Ulrich Müller, Personalrat der Berufsschule.
Musikalisch umrahmten Estelle Kraft (Klavier) und Kathrin Wolf (Gesang) die Verabschiedung.